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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
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389 den rumänischen Popen und läßt den Kranken von ihm besprechen (deskintiren). Arzt und Apotheke genießen weniger Vertrauen. Nur aus Furcht vor dem Gesetz wird das kranke Kind zum Arzt gebracht. Stirbt es, so ist man getröstet, denn es ist aller Erdenplage ledig und im Himmel. Übrigens ist die Sterblichkeit der Kinder nicht gerade groß. Für Schwerkranke läßt man den Geistlichen in der Kirche beten. Liegt einer schon im Sterben, so legt man ihn auf die Erde, mit Heu unter sich, was das Ende erleichtert. Die Leiche wird gewaschen, in den bemalten Sarg gelegt und mit spitzenbesetztem Bahrtuch bedeckt. Dem erwachsenen Todten wird ein Geldstück in die Hand gegeben, dem Säugling ein mit Muttermilch gebackeuer Kuchen an den Unterarm gehängt. Die Verwandten bringen bebänderte Todtenkerzen nach dem Sterbehause und wachen dort unter Trauergesängen und gebührendem Imbiß. Todtengeläute wird recht viel gemacht. Der Geistliche wird durch eine Abordnung zum Begräbniß eingeladen. Er verrichtet im Hofe ein Gebet und hält eine kurze Rede über den Todten, den er dann von den Seinigen verabschiedet. Auf das Begräbniß folgt ein reichliches Mahl, mit Spenden für einen wohlthätigen Zweck. In Pürkerecz Pflegt man die im Kindbett gestorbene Frau unter einem Tischtuch zu begraben, das von vier Frauen, an Stäbe gesteckt, baldachinartig über den Sarg gehalten wird. Das Fogaraser Comitat. Westlich vom Kronstädter Eomitat zieht sich das Fogaraser Eomitat als immer schmäler werdender Streifen zwischen dem Alt und den Grenzkarpathen hin. Es wurde 1876 aus dem ehemaligen Fogaraser District neugebildet und ist 2434 Quadratkilometer groß. Mit Ausnahme der Niederungen am Altfluß ist es überall bergig, besonders aber an der rumänischen Grenze, wo aus dem nördlichen Flachlande plötzlich die herrliche Kette der Fogaraser Alpen, 70 Kilometer lang und im Durchschnitt 2133 Meter hoch, emporsteigt. Aus ihrem vielgezackten Grate, der fast überall genau der Grenzlinie folgt, springen über 30 Gipfel von 2000 bis 2540 Meter hervor. Das Comitat ist fast ringsum von natürlichen Grenzen umschlossen. Im Norden bildet diese der Altfluß, im Süden der Alpengrat, im Westen gegen das Hermannstädter Comitat hin ist eine kurze künstliche Grenze gezogen; im Osten aber liegen jenseits der Wasserscheide des Persänyer Gebirges noch zwei Anhängsel des Comitates: die Vledeny- Szuuyogßeker Gemarkung und der Zernyest-Törzbnrger Becken. Der König der Kron- städter Berge, der Bncsecs, thürmt gerade an der Grenze der beiden Comitate seinen düsteren Steilkegel (2508 Meter) empor, den das rumänische Volk der Gegend Omu (Mensch) nennt, weil einige säulenförmige Felsen auf dem Gipfel von ferne menschlichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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