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Kleider anzuziehen. Im Sarge werden ihm die Füße zusammengebunden, vor dem Ver-
nageln des Sarges aber wieder gelöst, damit er frei ins Jenseits eingehe. Man legt ihm
Münzen in den Sarg, so kann er auf den Mautheu — es gibt deren 7, 9, ja 99 — die
Manthgebühr bezahlen. Am Begräbnißtage, ehe der Trauerzug sich in Bewegung setzt,
wird Geld und Kuchen als pomana (Almosen) vertheilt. Die Männer, die dem Todten
am nächsten stehen, gehen bis nach der Beerdigung barhaupt, die Frauen mit aufgelöstem
Inneres einer Sennhütte in den Alpen.
Haar und in Trauerkleidern. Während der Beerdignngsceremonieu und des Trauerzuges
singen gemiethete Weiber mit herzbrechendem Jammer die Wehklage um den Todten (doeet).
An manchen Orten stellt man ins Grab eine Kerze und Gefäße mit Wasser und Speisen,
damit es dem Todten nicht an Speise und Trank und Licht fehle. Auf das Begräbuiß
pflegt ein paos von sechs Wochen zu folgen, das darin besteht, daß man Wanderern und
armen Leuten Trinkwasser anbietet oder unter Mitwirkung des Popen die Armen bewirthet.
Die Hochzeitsgebräuche knüpfen sich an die Werbung, Verlobung und Trauung,
und zwar je nach den Gegenden in verschiedener Weise. Hat der Bursche ein passendes
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Volume 23
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (7)
- Volume
- 23
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.13 x 23.25 cm
- Pages
- 622
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch