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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
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453 Der Handel. — Mit dem Gewerbe hielt der Handel Schritt. Er reichte westlich über Ofen, Wien, Passau, Augsburg und Ulm einerseits bis Venedig, andererseits bis Leipzig und Köln, nordöstlich bis nach Polen und südlich durch die Donauländer bis nach Constantinopel und Smyrna. Die Einfuhr aus dem Westen bestand hauptsächlich aus Feintuch (von Speyer, Köln n. s. f.) Aus den türkischen Provinzen kamen Seide, Teppiche, Gewürz, Südfrüchte, Fische und Rohwaren. Die Ausfuhr nach Osten hatte zwei Hauptartikel: Tuch (feineres deutsches und gröberes einheimisches) und Messer von sächsischem Fabrikat. In Kronstadt, Hermannstadt und Bistritz hatten die Großhändler förmliche Genossenschaften. Die ungarischen Könige waren dem sächsischen Handel immer förderlich. Die sächsischen Kaufleute durften im ganzen Lande manthfrei gehen und kommen. Kronstadt, Hermannstadt und Bistritz hatten auch das Stapelrecht. Diese Städte pachteten seit 1493 auch den „Zwanzigsten". Schule und Wissenschaft. Die Pflege des Schulwesens ist uralt. Nach den darauf bezüglichen Daten der Urkunden hatte hier im XIV. Jahrhundert, also früher als in Deutschland, fast jede Gemeinde ihre Schule. Die Reformation brachte raschen Aufschwung und auch Umgestaltung. Kronstadt gab das Beispiel durch Errichtung des ersten Gymnasiums in Siebenbürgen. Dann folgten alsbald Hermannstadt, Bistritz, später Schäßbnrg und Mediasch. Fast gleichzeitig mit dem Gymnasium entstand in Kronstadt die erste Druckerei Siebenbürgens. Sie war, gleich der Schule, eine Schöpfung des Johann Honterns. Die Bewegung der Renaissance und des Humanismus griff mächtig auf die sächsischen Städte über, die mit Deutschland nicht nur Handelsverkehr, sondern auch geistige Beziehungen hatten. Die Jünglinge strömten nach den Universitäten von Prag, Basel, Wittenberg, Krakan und Wien. Ein ganzer Kreis sächsischer Huma- nisten, daruuter Valentin Wagner , Christian Schäsens uud der Erzieher König Ludwigs II., Jakob Piso , stand in lebhaftem Briefwechsel mit den großen Humanisten Deutschlands, einem Luther, Melanchthon und Erasmus, gleichzeitig aber auch mit den hervorragenden Vertretern des ungarischen Humanismus, mit Verancsics, Franz David, Andreas Dudith und anderen. Bei solcher Regsamkeit der Geister mußten sich auch die Erzeugnisse der noch jungen Buchdruckerkunst in Siebenbürgen verbreiten. Die Bibliothek des Brnkenthal'schen Museums zu Hermannstadt besitzt nebst anderen alten Bücherschätzen aus dieser Zeit mehrere Hundert Jncnnabeln. Auch in späterer Zeit ließen die Sachsen der Schule und Wissenschaft die eifrigste Pflege angedeihen, uud von Valentin Wagner angefangen, zieht sich eine lange Reihe der bedeutendsten Männer durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart. D a s Sachsenvolk in der Gegenwart . — Die Siebenbürger Sachsen sind anch gegenwärtig ein tüchtiges, vielfach begabtes, auf geistigem und wirtschaftlichem Gebiete
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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