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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 26 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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26 Ober-Pannonien, der am mittleren Laufe der Save lag und Savia hieß, hatte hier seinen Amtssitz. Siscia war auch sehr früh der Mittelpunkt einer christlichen Diöeese und verehrt in dem unter Diocletian Hingerichteten Bischof St. Qnirinns seinen hervorragendsten Märtyrer. In Siscia befand sich ferner eine Münzstätte; auf einer Münze von Gallienus nnd Probus sehen wir die Stadt Siscia perfonificirt und mit dem Ehrentitel ^uxusla ausgezeichnet. Als bezeichnend für die Größe und Pracht der Römerstadt an der Save mag eine Cista aus Cederuholz angeführt werden, worauf in flachem Relief die personificirte Darstellung der Weltstädte Rom, Constantinopel, Nicodemia, Carthago und daneben auch Siscia in Gestalt einer gekrönten Frau dargestellt ist. Die Zusammenstellung Siscias mit den Weltstädten mag auf einen verzeihlichen Localpatriotismns des Künstlers zurückzuführen sein, sie bekundet aber immerhin die Blüte der Stadt, wie nicht minder die zahlreichen Funde, die das auf römischen Snbstrnctionen stehende Sissek geliefert hat. In jenem Theile Pannoniens, den das heutige Slavonien umfasst, war Sirmium, das heutige Mitrovica, die Hauptstadt. Es bestand schon vor der römischen Invasion und wurde im Jahre 6 n. Chr. während des Batonenanfstandes von den Brenkern belagert, die aber bei den volcäischen Sümpfen nächst dem heutigen Essek vom Legaten Cäcina Severus besiegt wurden. Die Stadt blühte rasch zu einer „Weltstadt" empor, wie sie Herodian nennt, und seit dem III. Jahrhunderte weilten hier selbst Kaiser. Die Kaiser Probus, Claudius II. und Aurelian waren sogar aus Sirmium gebürtig. In Sirmium befanden sich: ein kaiserlicher Palast, ein Theater, eine Waffenfabrik, Bäder, wie behauptet wird, eine dem heil. Synerotes geweihte christliche Metropolitankirche, und in späterer Zeit war es sogar Sitz eines der höchsten Beamten des römischen Reiches, des Präsectns Prätvrio. Außer diesen beiden Städten gab es eine ganze Reihe von Mnnicipien und Colonien, deren Ruinenfelder noch heute Zeugniß von dem fortgeschrittenen Cultur- zustaude des Landes unter der Herrschaft der Römer abgeben. Wir wollen darunter nur folgende nennen: Tanrunum (Semliu), Bassianae (Petrovci), Cibalae (Viukovci), Mnrsa (Essek), Marsouia (Brod), Aquae Jassae (Warazdiu-Teplitz), Aquae Balissae (Daruvar). Croatien und Slavonien theilten in römischer Zeit alle Schicksale des Weltreiches und gehörten zu deu ersten Provinzen, die unter dem Anpralle der Europa überflutenden Barbaren zu leiden hatten. Im Jahre 441 wurde besonders Sirmium vou der „Gottes- geißel" Attila heimgesucht. Die östlichen Kaiser, welche es besaßen, überließen es ganz der Plünderung der Hunnen; der letzte römische Präfect Apennius musste aus Sirmium fliehen, und mit ihm der Bischof. Im Jahre 493 eroberte der Gothenkönig Theodorich die Provinzen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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