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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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32 in das Gesichtsfeld des Geschichtsforschers diejenigen Landestheile, die mit Venedig und dem römischen Stuhl in Berührung kommen. Namentlich ist es der geniale, weit blickende, energische, aber unglückliche Papst Johannes VIII., der sich vielfach mit den Croaten und Slaven beschäftigt, während sein bedeutender Vorgänger Nikolaus I. seine Augen vornehmlich auf die Bulgaren gerichtet hatte. Es war dies eine schicksalsschwangere, folgenschwere Werdezeit, in der eigentlich der Grnnd zur Zukunft und Entwicklung des croatifchen Volkes gelegt wurde. Die Weltlage erhielt ihre Signatur durch die kirchliche und politische Trennung des Ostens und Westens der civilisirten Welt, welche durch die Kaiserkrönung Karls des Großen eingeleitet und durch den Zerfall der kirchlichen Einheit besiegelt wurde. Da die Croaten und Serben an der Grenze der neuen Machtgebiete wohnten, mußten sie in die hier wechselnden Strömungen gerathen. In Croatien herrschten zur Zeit des Papstes Johannes VIII. (872 bis 882) und des byzantinischen Kaisers Basilius (867 bis 886) drei Fürsten: Domagoj (865 bis 876), Sedeslav (878 bis 879) und Branimir (879 bis 890). Unter diesen drei Fürsten trat Croatien bemerklich hervor und seine Geschichte spiegelte sich in diesem kurzen Zeitraum vorbildlich in so geschlossener Form ab, daß die folgenden Ereignisse wie eine Wiederholung der früheren erscheinen. Die venetianifchen Chronisten nennen Domagoj: ,3cluvvrum psgsimus «lux- und nnser Volk in dieser Zeit ,3elavc»rum pssLimo »entes«. In dieser Bezeichnung liegt das Zngeständniß, daß ihnen damals die Croaten gefährlich waren. Sie wurden in der That von ihnen wiederholt geschlagen, auch fiel ihr Doge Petrus Candianus, der ausgezogen war, die Narentaner zu züchtigen. Die Croaten waren damals thatsächlich nicht besser als die Normannen und Sarazenen, und ihre Kriegszüge unterschieden sich nur quantitativ von den Eroberungskriegen jener. Dem Fürsten Domagoj fehlte es zunächst vielleicht an gutem Willeu, wohl auch an Macht, der Seeräuberei ein Ziel zu setzen, da die einzelnen Stämme unter ihren Znpaneu auf eigene Faust Freibeuterzüge unternahmen und sich um den Fürsten offenbar nur dann kümmerten, wenn er ihnen beistand. Papst Johann VIII., dessen bewegtes Leben zum großen Theil der Bekämpfung der sarazenischen Seeräuber gewidmet war, zu welchem Zweck er selbst als Admiral mit seiner eigenen Flotte in den Kampf zog. konnte die Piraterien Domagojs nicht nngerügt hingehen lassen, er richtete ein Sendschreiben an ihn, dessen Wortlaut für das diplomatische Talent des Papstes, das er in dem Chaos der italienischen Zustände so glänzend bethätigte, bezeichnend ist. Das Fragment, welches des Schlußsatzes wegen in den Decreten Gratians erhalten ist, lautet: „Domagoj, dem berühmten Fürsten. Wir empfehlen überdies deiner eifrigen Ergebenheit, daß du gegen die Seeräuber, welche deinen Namen mißbrauchen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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