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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 38 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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38 100 kleinen Fahrzeugen (conckurae, IvouvrsX«-:, daher das venetianische ,l?oncic»Ia^) bestanden haben. Die großen konnten mit je 40, die kleinen mit je 10 Seesoldaten bemannt werden. Dieser Trpimir, so wird nun von Einigen angenommen, könnte mit Tomislav identisch sein, und zwar in der Weise, daß Tomislav (Thomas) als kirchlicher Name vor den nationalen Namen zu setzen sei, also Tomislav Trpimir, sowie später Petar Kriesimir oder Dmitar Zvonimir. Irgend ein glücklicher Fund einer Inschrift oder Urkunde wird diese Frage am besten erledigen. Die Alten sagten mit Recht, wer wahrhaft glücklich leben wolle, müsse vor Allem ein angesehenes Vaterland haben. Die Croaten hatten demnach zu jener Zeil ein glück- licheres Los, als in irgend einer anderen Epoche ihrer alten Geschichte, denn sie vernichteten, wie uns griechische Quellen berichten, in den unwegsamen Schluchten ihrer Gebirge ein großes Heer der Bulgaren, die vorher bereits die Serben aufgerieben hatten. Bald darauf starb der große Bulgarencar Simeon; die Venetianer waren noch tributpflichtig und nicht einmal den Narentanern gewachsen; die Croaten konnten also mit ihren bedeu- tenden Streitkräften eine dominirende Stellung einnehmen, zumal das oströmische Reich durch schwere Kämpfe gebunden war. So befanden sie sich in der günstigsten Constellation ihrer Geschichte. Es ist wichtig, die Gründe zu untersuchen, welche sie hinderten, in so günstiger Zeit die ihnen zur Verfügung stehenden bedeutenden Hilfsmittel gehörig auszunützen. In erster Linie müssen wir die Tragweite der Nachricht Constantins bezüglich der Flotte Kriesimirs erwägen. Gibbon bemerkt, indem er diese Stelle bespricht: „Hundert- achtzig Schiffe möchten die Idee einer beträchtlichen Seemacht erregen, aber unsere See- leute werden darüber lachen, daß jedes dieser Kriegsschiffe zehn, zwanzig, höchstens vierzig Mann Besatzung hatte". Eine solche, wenn auch der Zahl nach ansehnliche Flotte war ebensowenig zu weite» Kriegsfahrten geeignet, als zn kühnen und langen Fahrten im ehrenvolleren Dienste des Handels. In der That begnügten sich die Croaten, wie Conftantin sagt, mit der Sabotage und dem Handel „von Stadt zn Stadt um Pagauieu herum längs des dalmatinischen Golfes bis Venedig" und mit kleinen, der Seeränberei nahestehenden Kriegszügen. Die Venetianer dagegen waren in allen Häfen der Levante zu finden, wo sie sowohl von den Ungläubigen als auch von den Griechen einen besseren Schiffsbau lernten nnd ihre Flotte immer mehr vervollkommneten, während die Croaten bei der alten liburnifchen Bauart blieben. Unser Handel mußte sich daher auf Landes- und Rohprodncte beschränken, während die Venetianer einen überseeischen und Binnenhandel in großem Stil betrieben.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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