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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 44 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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44 Byzanz machte damals überhaupt kräftige Vorstöße nach allen Richtungen. Die Macht Bulgariens wurde gebrochen, Sirmien erobert, dessen Fürst Sermo getödtet, mit Ungarn wurde scharfe Fühlung gesucht, selbst in Rom hatte die byzantinische Politik Erfolge aufzuweisen. Papst Johannes XIX. war nahe daran, Basilius II. den Gefallen zu erweisen, dem griechischen Patriarchen den Titel eines ökumenischen Bischofs zu verleihen. Die Venetianer erwiesen sich auch in dieser schwierigen Zeit als geschickte Diplomaten, in Croatien aber wurde ihnen manche Niederlage beigebracht. Stefan I. (1035 bis 1058), der in ihrer Schule erzogen worden, errang hinsichtlich der dalmatinischen Städte vorübergehende Vortheile, sein Sohn Petar Kriesimir (1058 bis 1073), in dessen Adern auch venetianisches Blut floß, verdrängte sie vollends. Unter ihm nahm das Königreich einen neuen Aufschwung, er nennt sich wieder König der Croaten und Dalmatiner. Die Venetianer sowohl als auch die Byzantiner gaben ihre croatischen Titel nicht auf, aber Kriesimir wußte sich die thatsächliche Gewalt anzueignen. Die Erweiterung seines Titels erfolgte mit oder gegen den Willen Byzanz', war aber der Ausdruck eines wirklichen Machtzustandes. Es hat den Anschein, daß der oströmische Kaiser, nicht gerade erbaut von der Art, wie die Venetianer unter Peter II. Orseolo ihr Mandat auffaßten, wieder einmal auf die croatische Seite neigte, so daß Petar Kriesimir die Inseln und Städte mit Zustimmung des Kaisers in seinem Namen verwaltete und der für die Küstenstädte bestellte kaiserliche Strateg oder Katapan dem croatischen König unterstellt gewesen sein dürfte. Für das Festland beanspruchte Kriesimir volle Souveränität und nennt sich: „von Gottes Gnaden König auf Grund des Erbrechtes". Er hatte eine offene Hand und war ein Graudfeigneur, der Klöster und Adelige reichlich beschenkte, auch scheint er ein guter Politiker gewesen zu sein, da er besonders darauf bedacht war, diejenigen Städte zu gewinnen, die unter Drzislav so offen für Venedig eingestanden waren; doch Freigebigkeit allein gewinnt nicht die Herzen der Menschen, da Wohlthaten bald vergessen sind und die zurückbleibende Dankesschuld als Last empfunden wird. Petar Kriesimir war daher darauf bedacht, die vornehmen Geschlechter der Städte durch Verschwägerung mit dem königlichen Hause und mit den croatischen Magnaten zu verbinden, um so die Interessengemeinschaft herzustellen, die zu jener Zeit, als die breiten Volksmassen nicht zählten, die einzig entscheidende war. Auf glückliche auswärtige Actionen läßt der Passus einer Urkunde schließen, welcher besagt, daß der König „sein Reich zu Wasser und zu Lande vermehrt habe". In welchem Umfang Kriesimir ein Mehrer des Reiches war, ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt; sicher ist nur nach derselben Urkunde, daß er das Gebiet der Narentaner zwischen der Cetina und Nareuta, sammt den gegenüberliegenden Inseln, dem croatischen Reiche einverleibt hat, folglich mit gutem Recht von „seinem dalmatinischen Meer" sprechen konnte.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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