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Bisthum und das verarmte Domkapitel. Er residirte auch in Krapina und verlieh an
Einzelne und an Städte Privilegien. Im südlichen Croatien gelangten einzelne Magnaten-
häuser zu bedeutender Macht, so außer den Frankapan (Jrangspan) die Kaciö und Subie,
welch' letztere in der Mitte des XIV. Jahrhunderts nach dem nördlichen Croatien zogen
und von der Feste Zrin den Namen Zrinski, die von Zrin (ungarisch Zrinyi), erhielten.
Bela wnrde als Mitregent an die Seite seines Vaters berufen, sein jüngerer
Bruder Koloman übernahm die Secundogenitur. Er zeichnete sich mehr durch seine
Frömmigkeit als durch lebhaftes Interesse für die öffentlichen Angelegenheiten aus, blieb
aber bis zum Tatareneinfall Herzog von Slavonien.
Bela III. (IV. 1235—1270) wurde von seinem Bmder Koloman in seinem Bestreben,
auch in Croatien die Krongüter wieder einzuziehen und in der Verwaltung Ordnung
zu schaffen, kräftig unterstützt. Koloman bekriegte die Patarener in Bosnien. Im Jahre
1238 wurde das Bisthum für Bosnien gegründet, welches in Brhbosna seine Kathedrale
und sein Kapitel erhielt; Koloman schenkte dem Bischvs von Bosnien Djakovo, wo dieser in
späteren stürmischen Zeiten seinen Sitz aufschlug. Als in neuerer Zeit für Bosnien ein
neues Erzbisthum begründet wurde, erhielt es seinen Titel Vrhbosna nach dem alten
Bischofssitz, während der Bischof von Bosnien und Sirmien als Bischof des östlichen
Theiles von Slavonien nur dem Titel nach Bischof von Bosnien blieb.
Während Koloman bemüht war, die inneren Wirren in Croatien und Dalmatien zu
ordnen, brach die Tatarenkatastrophe herein.
Der Einfall der Mongolen oder Tataren in Ungarn unter Batu-Chau im
Jahre 1241 erschütterte auch alle croatischen Länder. König Bela III. (IV. 1235 — 1270)
floh nach der entscheidenden Niederlage am Flusse Sajö nach Croatien, und zwar zuerst
nach Agram, und als ihn die Tataren im Jahre 1242 unter der Führung Kadans
verfolgten, in das dalmatinische Küstenland, nach Clissa bei Spalato und endlich nach
Trau. Die Tataren verwüsteten Agram und Cazma, während ihnen Kalnik und Zengg
und viele küstenländische Städte erfolgreich widerstanden. Als Kadan Trau nicht
erobern konnte, plünderte er die ganze dalmatinische Küste bis Seutari und kehrte von
dort durch Serbien und Bulgarien in seine asiatische Heimat zurück. Batu-Chau selbst
war niemals in Croatien.
Roger, zuerst Archidiaeou in Groß-Wardein und dann Erzbischof von Spalato,
(1250—1266), schildert die Ereignisse zwischen den Jahren 1241 und 1242 in sehr
anschaulicher Weise, da er in der tranrigenLage war, all dieseGränelselbst zu erleben. Wenn
irgend jemals, so war damals sein Ausruf gerechtfertigt, es wäre wohl besser gewesen,
nicht geboren zu werden, als diese Zeit zu sehen. Als Batu-Chau die Pässe Ungarns
sorcirt hatte, begann er zu sengen und zu brennen, und sein Schwert vertilgte alles
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch