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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 71 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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71 waren dem Begler-Beg von Bosnien und die Sandzakate Essek und Sirmien dem Pascha von Ofen unterstellt. Auch an das Murgebiet grenzten die Türken in Kanizsa. Die Hauptbeschäftigung der kroatischen Bevölkerung war damals die Bewachung der Grenze, nebst den Kriegen und Scharmützeln, die dort von Jahr zu Jahr im Sommer und Winter stattfanden. Die Einfälle der Türken wurden dem Lande durch Kanonen- und Pöllerschüsse bekanntgegeben und von den Croaten gewöhnlich durch Plünderung auf türkischem Gebiete und durch Raub uud Mord furchtbar gerächt. Die Verbindung zwischen den einzelnen Grenzstädten und Festungen bildeten Reihen von hölzernen Wachthänsern (Cardaken). In der Nähe der Grenze konnte nur mit den Waffen in der Hand geackert, gesäet und geerntet werden. Nach und nach wurde die Militärgrenze organisirt, anfangs mit zwei Generalaten, einem in Warazdin (später in Kopreinitz) für die „slavonische" Grenze zwischen Drave nud Save, und einem in Karlstadt für die „croatische" Grenze von der Kulpa bis zum Meere; und zwischen beiden lag die „Banal- grenze" an der Kulpa und gegenüber der Una, deren Verwaltung den heimischen Ständen anvertraut war. In beiden Generalaten lag die ganze Macht in den Händen der Officiere aus Jnnerösterreich. Unter den Befehlshabern der Grenze haben sich besonders Mitglieder der Familien Auersperg, Egkh, Eggenberg, Fernberger, Galler, Hallegg, Herberstein, Thuru, Uuguad u. A. hervorgethan. Während der militärischen Verwaltung wurden iin Lande neue Ansiedler, flüchtige Christen aus der Türkei, auf den wüsten Landstrichen und manchmal auch auf adeligen Landsitzen in der Umgebung der Festungen angesiedelt, sie waren daher auch verpflichtet im Heere zu dienen. Die Coloni- sirnng der Uskoken in Sichelburg begann schon im Jahre 1530. Während der Kriege zu Ende des XVI. Jahrhunderts kamen eine Menge griechisch-orientalische Serben, die man damals in den Urkunden „Blähen" nannte, in das Land und wurden hier von den militärischen Behörden gegen die Ansprüche der von Zrin und Frankapan, die sie zu ihren Unterthanen machen wollten, in Schutz genommen. Die Serben wollten nicht unter die Herrschaft der croatifchen Stände kommen, welche die katholische Religion zur aus- schließlichen zu machen strebten; sie trachteten daher, nur dem Kaiser und seinen Generalen Unterthan zu sein. Die Folge davon war, daß sie von Kaiser Ferdinand II. im Jahre 1630 verschiedene Privilegien erhielten, darunter das Recht, sich ihre Vorstände und Richter selbst zu wählen, unter rein militärischer oberster Autorität. Eine große Anzahl kroatischer Bauern lief infolge dessen von den Besitzungen der Herren in das freiere militärische Land über, welches nach Verdrängung der noch dort verbliebenen Edelleute ein geschlossenes, von der Macht der Stände unabhängiges Territorium wurde. Aus dem Lande der Stände siedelten im XVI. und XVII. Jahrhundert viele croatische Bauern auch nach dem Norden über, wo ihre Nachkommen noch heutigen Tages am Neusiedler See,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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