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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 82 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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82 aus den kroatischen Regimentern, dem illyrischen Regiment und den croatischen Husaren) wurde im Jahre 1812 selbst auf die fernen Schlachtfelder in Rußland geführt. Im Frühjahr 1810 vertrieb Marmont mit 6000 Mann binnen zwölf Tagen die Türken aus Cetin, wohin er sie früher selbst geschickt hatte, und zwang sie durch Eroberung von Bihae zu friedlicher Nachbarschaft. Nach dem wiederholten Angriff auf Cetin im April 1813 vertrieb General Jean in die Bosnier neuerdings von dort. In Croatieu diesseits der Save blickte man mit Mißtrauen auf das französische Jllyrieu; die Grenze wnrde sorgfältig bewacht, die Privatbriefe eröffnet und die Pässe der Reisenden dnrch die Polizei sorgfältig geprüft. Im August 1814 besetzte General Radivojevie ohne Widerstand das französische Croatien, die Grenzer traten überall zu ihm über und das österreichische Heer drang bis Dalmatien vor. Die Militärgrenze wurde erneuert, wie sie früher war, aber die civilen Theile verblieben von 1814 bis 1822 als Österreichifch-Jllyrien unter vereinigter Verwaltung mit dem Sitze in Laibach. An Stelle der früheren heimischen Beamten trat die deutsche Bureaukratie. Auch in Civil-Croatieu wurde die Polizeiregierung eingeführt und der Landtag nicht mehr einberufen. Die croatischen Stände protestirteu dagegen, und der Adel der früheren französischen Gebiete verweigerte den Eid in der geforderten Form. Endlich wurde 1822 die ganze Constitution und die Organisation der Comitate wieder hergestellt, wie sie vor der französischen Occupation gewesen war. Die im Gefolge der französischen Revolution und des damit verbundenen Er- wachens des Selbstbewußtseins der Völker auch in Croatien entstandenen politischen Aspirationen wurden nach dem Wiener Congresse zwar für einige Zeit unterdrückt, doch äußerten sie sich nach Abstreifung der Schranken des absoluten Regierungssystems umso leidenschaftlicher. Der neue Geist zog für die Anforderungen der natürlichen Entwicklung gegen die historischen Schöpfungen und gesetzlichen Rechte zu Felde. So geschah es auch im croatischen Volke; je mehr dessen Gebiet verkürzt wurde uud je mehr es politisch zer- stückelt war, um so fester fühlte es seine Zusammengehörigkeit, und nicht zufrieden mit der Herstellung des historischen Rechtes und der alten Einheit, trachtete es unter dem Namen des J l l y r i smus nach politischer Vereinigung aller Südslaven. So gerieth Croatien in Gegensatz zu dem ungarischen Reiche, welches auf dem Boden des historischen Rechtes stehend und seine mittelalterliche Verfassung abwerfend, sich zu einem modernen, nationalen Staate auszubilden trachtete. Das moderne Croatien steht auf der Grundlage des historischen Rechtes, ist jedoch auch im Besitze aller jeuer Factoreu, durch welche die natürliche Entwicklung seiner nationalen Individualität gesichert ist.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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