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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 119 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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119 1760 in Agram unter dem Titel: .k'unckamentum Lantus (Zre^oriani" erschien. Dieses Werk, dem er als Einleitung eine geschichtliche Übersicht des Gregorianischen Gesanges vorausschickte, wurde schier hundert Jahre hindurch am Agramer Priester-Seminarium als Lehrbuch verwendet. Jnraj Mnlic, geboren um 1710 in Croatien, war Priester des Jesuitenordens, Dichter und Componist vieler geistlicher Gesänge. Im Jahre 1757 erschien sein großes Cantnal: »ditkara ocwekorckn«, das neben lateinischen liturgischen Gesängen auch solche eroatische Lieder enthält, die das Volk in der Kirche singt. Das Werk wurde in Agram mit Choralnoten auf vierliuigem System gedruckt. Die Noteutypeu hatten ein Mefsing- lineament, das wir erwähnen, weil solche Lineamente kaum einige Jahre vorher in Frankreich erfunden wurden, die Agramer Druckerei also damals ganz modern ein- gerichtet war. Im Jahre 1789 ließ ein Ungenannter bei Josef Kotee in Agram ein ervatisches Trinklied auf den Feldmarschall Gedeou Laudon, für eine Singstimme mit Choralnoten, drucken. Das Lied sollte mit Tanbura-Begleitnng, gesungen werden, denn am Titelblatt heißt es: ,?isniA, piva Slavonac u? tninburu n licsanin mu ockpiva" („Lied, welches der Slavonier mit Tanbura-Begleituug singt und der Likaner beantwortet"). Gergur Cevapovic verfaßte ein geistliches Drama in Versen unter dem Titel: ,-losip sin patriarkn" („Josef, der Sohn des Patriarchen Jakob"). Die darin enthaltenen 23 Gesänge für Sologesang oder Chor componirte Cevapovic im kroatischen Geschmack. Das Buch wurde 1820 in Ofen gedruckt, das Drama in Djakovar aufgeführt. Noch zur Zeit Maria Theresias wurden in Croatien und Slavonien zehn Grenz- regimenter errichtet, deren jedes auch eine Musikkapelle nach Art der Trenk'schen „Mnsik- banda" hatte. Anfänglich waren die Bandisten und Kapellmeister nur Einheimische, und die Kapellen spielten vorwiegend eroatische Compositionen ihrer Kapellmeister. Nur hie und da wurden auch fremde Compositionen, und zwar auf Befehl der in den Grenzregimentern dienenden zumeist deutschen Offieiere einstudirt. Als 1811 die Grenzer in Paris eingezogen, sangen sie eroatische Lieder und spielten eroatische Compositionen. Erwähnenswerth ist noch die eroatische Colonie bei Neapel, die vom XIV. bis zum XVI. Jahrhundert bestand, desgleichen solche Niederlassungen in Ungarn und Nieder- österreich, die den Namen „Ansiedelung der Wafsercroaten" führten. Diesen Colonien, sowie anderen deutschen oder italienischen Orten, entstammen hervorragende Musik- talente, die ihren Stammbaum auf eroatische Voreltern zurückführen könnten. Obwohl verwälscht oder germanisirt, vergaßen sie die alten angestammten Volksweisen nicht und verwendeten sie (so Josef Haydn) in ihren Compositionen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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