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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 137 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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137 Im Jahre 1838 gründete man die erste „Liwvniea« (Leseverein), die unter dem Präsidenten Grafen Janko Draskovic eine Pflanzschule aller späteren kroatischen Cultur- institute und Vereine wurde. Da entstand der erste Gedanke zur Gründung der „Croatischeu Matica", des Landwirthschaftsvereines, des Gelehrtenvereines, des Museums und des Nationaltheaters. Es war eine Periode der patriotischen Begeisterung. Jeder schreibende Patriot glaubte sich zum Dichter berufen, und wer nicht zu dichten vermochte, der sang die nationalen Kampflieder. Diese Lieder wurden in weiteren Schichten der Nation zu den eigensten Trägern der Bewegung. Zu den Dichtern-Dilettanten gesellten sich sehr früh auch Compositoren-Dilettanten, die zu den immer neu erscheinenden Liedern passende Melodien erfanden. Wir nennen unter vielen nur Rusau, Livadic, Padovee und Lisinski, die sich zu bedeutender Höhe emporschwangen. Gaj selbst schrieb wenig, er war mehr ein sprechkundiger Anreger und politischer Führer. Die wissenschaftliche Vertheidigung seines „Jllyrismus", den er von den uralten Zeiten bis auf die neueste Bewegung zu begründen suchte, hatte an sich manches Naive. Eine der größten realen Leistungen, für die sich Gaj einsetzte, sind die Ausgaben einiger älterer dalmatinischer Dichter, die in der von ihm 1839 zu Agram gegründeten Buchdruckerei erschienen. Durch den Hinweis auf die alten eroatischen Classiker erhielt die literarische Bewegung eine bedeutende Stütze. Außer den bereits genannten Schriftstellern, die sich gleich anfangs auf die Seite Gajs stellten, schaarten sich um ihn allmälig alle Koryphäen der nachfolgenden Jahrzehnte. Da sehen wir schon die Brüder Maznrani? , die talentvollen Dichter Bogovic, Nemeic und Trnski, den Dramaturgen Demeter, den Geschichtsschreiber Kukuljeviö und viele andere. Stanko Vraz (1820—1851), ein geborener Slovene, war der erste croatische Kritiker und Literarhistoriker und einer der zartfühlendsten Lyriker seiner Zeit. Dem Jllyrismns schloß er sich an, weil er durch diesen eine breitere Bahn für seine Ideen fand. Im Jahre 1840 erschienen seine Liebeslieder, ,v^ulakije" („Rosenäpfel"), im Jahre 1841 ,KIasi i? ckubrave Seravwske" und im Jahre 1845 i wmbura*. Als eifriger Ethnograph und Sammler der Nationallieder gründete er 1842 mit Rakovac und Vnko- tinovic die erste croatische Revue: ,kvlc>«, die neben der .vaniea- das beste Organ jener lebhaften literarischen Bewegung war. Vraz war auch der erste, der sich gegen die allzugetreue Nachahmung der alteroatischen, im Ausdruck doch mehr conventionellen Dichter wandte und zum Studium der Nationalpoesie in ihrer ursprünglichen Frische anregte. Im Jahre 1840 wurde auf der neu errichteten Bühne des Nationaltheaters zum ersten Male ein kroatisches Drama aufgeführt, und zwar i 8o5i^ von Ivan
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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