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einer „aeaäemia seientiaram" mit Lehrstühlen für Theologie, Philosophie und Jus
erweitert wurde. Mit dieser Anstalt war auch ein Gymnasium verbunden, das den Namen
eines Archigyinuasiums erhielt. KönigLeopold I. gewährte mit Allerhöchster Entschließung
vom 23. September 1669 dieser Akademie den Rang und alle Privilegien der in den
Erbländern bestehenden Universitäten. Die Jesuiten verlangten nun vom croatischen Landtag,
er möge dieses königliche Diplom vom Pater-General der Jesuiten bestätigen lassen. Die
Stände lehnten dieses Ansinnen ab, und so trat das vom König sanctionirte Statut nicht
in Kraft. Im Jahre 1773 kamen nach Aufhebung des Jesuitenordens Gymnasium und
Akademie in die Hände des Staates und wurden von da an aus dem Studienfonds
erhalten. Im Jahre 1786 wurde die theologische Facultät mit dem Ceutralseminar in
Pest, 1790 aber mit dem bischöflichen Seminar in Agram verbunden. Die Akademie
mit zwei Faeultäten und das Archigymnasinm blieben bestehen. Das Gymnasium hatte
sechs Classen, die philosophische und juridische Facultät je zwei Jahrgänge. Als nach
der Gymnasialreform von 1850/51 die „Philosophie" als 7. und 8. Classe mit
dem Gymnasium verbunden wurde, blieb von der aeackeinia scientiarum nur die
„juridische Akademie" bestehen, die nunmehr auf drei Jahrgänge erweitert wurde.
Im Jahre 1868 bekam diese Akademie noch einen Jahrgang hinzu und wurde zum
Rang einer juridischen Facultät erhoben. Diese Reformen leiteten die Organisirung der
Universität ein.
Schon am 29. April 1861 hatte nämlich Bischof Stroßmayer in der Sitzung des
Landtages die Errichtung einer Universität beantragt. Der Antrag war mit Begeisterung
angenommen worden, das Statut ausgearbeitet und der Gesetzentwurf beschlossen; allein
dieser konnte die Allerhöchste Sanction nicht erlangen. Am 21. October 1866, gelegent-
lich der Zrinski-Feier, regte Stroßmayer die Angelegenheit nochmals an, erlegte
50.000 sl. als ersten Fond und widmete seinen Obergespansgehalt, als man ihn mit dieser
Würde betraut hatte, zu demselben Zweck. Durch dieses Geschenk angeregt, spendeten die
Stadt Agram 50.000 sl., Cardinal-Erzbischof Mihalovi? 30.000 fl., das Agramer Comitat
28.000 fl., Knkoviö 10.000 Ducaten, Professor Debeljak 11.700 fl. n. s. w. In kurzer
Zeit wurden unter allgemeiner Betheiligung 362.388 fl. gesammelt. Gelegentlich des
Besuches Seiner Majestät in Agram im Jahre 1869 erhielt das Statut der Universität
die Allerhöchste Zustimmung und Seine Majestät gestattete, daß die Universität Allerhöchst-
dessen Namen tragen dürfe; das Universitätsgesetz wurde jedoch erst am 5. Jänner 1874
formell fanctionirt. Am 19. October 1874 wurde die Universität durch den Banns
Mazuranic in Vertretung Seiner Majestät feierlich eröffnet. Bei der Eröffnung waren
10 auswärtige Universitäten vertreten, 35 Universitäten schickten Glückwünsche. Bon
Gelehrten und gelehrten Anstalten langten 324 Begrüßungstelegramme ein.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch