Page - 226 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

226 Betrieben, zu denen den besonderen Verhältnissen Croatiens gemäß die von über 20 bis mit 200 Joch gerechnet werden mußten. Auf erstere entfallen von der Gesammtzahl der Betriebe über 91. von der Gesammtsläche etwa 50 Procent, während die mittleren Betriebe an der Zahl nur mit 8, an der Fläche mit circa 24 Procent participiren. Und faßt man insbesondere die Größenkategorien von über 5 bis mit 50 Joch zusammen, in denen sich die Merkmale der eigentlichen bäuerlichen Betriebe (ausschließliche oder doch überwiegende Bearbeitung durch den Betriebsleiter und seine Familienangehörigen, sowie ein für die Ernährung desselben und seiner Familie ausreichender Ertrag) vereinigen dürften, so ergibt sich ferner die jedenfalls sehr wichtige Thatsache, daß gerade diese bäuerlichen Betriebe nahezu 60 Procent der gesammten hier in Betracht kommenden Bodenfläche des Landes umfassen, daß somit der Schwerpunkt der gesammten land- wirtschaftlichen Thätigkeit eben in diesen Betrieben zu suchen ist. Von den größeren Betrieben fallen die von über 200 bis 500 und über 500 bis 1000 Joch nur wenig ins Gewicht. Erst die größten unter ihnen, die mit über 1000 Joch, erreichen trotz ihrer geringen Zahl (209) nahezu ein Viertel der Gesammtsläche sämmtlicher Betriebe. Wie sich diese Größenverhältnisse in den einzelnen Theilen des Landes gestalten, in welchem Maße ihre Entwicklung durch die Verschiedenheiten in der Gesetzgebung, in der Zunahme der Bevölkerung und der sich aus dieser ergebenden Bevölkerungsdichte, im Auflösungsprocesse der bäuerlichen Hauscommunionen, im Fortschreiten der gewerblichen Thätigkeit :c. beeinflußt war, das muß hier übergangen werden. Ich kann nur bemerken, daß in den einst zur croatisch-slavonischen Militärgrenze gehörigen Gebieten große landwirthschastliche Betriebe (mit über 200 Joch) überhaupt gar nicht vorkommen und auch die mittleren nur theilweise, in der einstigen slavonischen Grenze etwas stärker, hervortreten, daß in den westlichen Eomitaten des Landes nahezu durchgeheuds die kleinsten und kleinen Betriebe noch weit mehr als im Landesdurchschnitte vertreten sind, daß als eigentliches Gebiet der Großbetriebe das Comitat Virovitica zu betrachten wäre, wo solche mit über 200 Joch etwa 60 Procent der Gesammtsläche erreichen, und daß das östlichste Comitat, Sirmien, allem Anscheine nach die günstigste Vertheilung der Betriebe nach deren Größe aufzuweisen haben dürfte, da hier nebst mäßigeren Antheilen der kleinsten und größten Betriebe die mittleren mehr als in irgend einem anderen Comitate zur Geltung gelangen. Der Betriebsform nach ist die Bewirthschaftung des eigenen Bodens, ob man nun das Verhältniß zur Zahl oder zur Fläche der Betriebe ins Auge faßt, die weitaus vorherrschende. Im Durchschnitte waren von sämmtlichen Betrieben 91'37 Procent reine Eigenbetriebe, I 43 Procent reine Nutznießungsbetriebe (zumeist kirchlicher Besitz), 1 82 Procent reine Pachtbetriebe und 5'38 Procent gemischte Betriebe. Ebenso entfallen