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über den dunklen Wänden des Gebirges auch noch der Goli vrh, Sadikovae und Poreni
Kuk empor. Die Straße von Gospie über den Velebit zur See hinab ist ebenso vor-
züglich, wie alle anderen, die das südliche Hochland Croatiens durchschneiden. Hinter Ostra
wendet die Straße scharf nach West und steigt iu der Klamm der Brusanka den Velebit hinan.
Das Gebäude des Gendarmeriepostens in Vrusaui ist von den schroffen Felswänden des
Berges Kozjak (1066 Meter) überragt, zu dessen Füßen die BruZanka entspringt.
Sie ist ein schöner, krystallheller Gebirgsbach und rauscht durch Erlenhaine an
mehreren Mühlen vorbei. Unter Büschen lugt stellenweise Aconitum ^nttiora, eine
dunkelblaue, schöne Pflanze hervor. Brnsani ist ein langgestrecktes Dorf mit zumeist
hölzernen Häusern, einer Schule und Pfarrkirche; am Dorfende steht das Gebäude des
Gendarmeriepostens. Das Thal ist schön, aber schmal, nur wenige Stunden im Tage
leuchtet die belebende Sonne zwischen die schroffen, zerklüfteten, finster dreinsehenden
Berge des hier mit Tannen und Buchen bewachsenen Velebit hinein. Im Herbst
verschwindet sie schon um 3 Uhr Nachmittags, und kühle Schatten lagern sich auf die
Hütten und Häuser, in denen während der traurigen Wintertage schon in den ersten
Nachmittagsstunden die Nacht einkehrt. Von hier führt eine schmale, schlecht verwahrte
Gebirgsstraße über den Velebit. Sie erreicht bei Ostarije die Paßhöhe von 927 Meter.
Ein großer Steinwürfel mit Inschrift ist auf einem Unterbau von 38 Steinstufen
als Wahrzeichen aufgestellt. Der Ausblick von dem „Cnbus" ist sehr schön, man sieht an
klaren Tagen nicht nur die croatische Inselwelt, sondern auch die italienische Küste und
die Apenninen in der Ferne schimmern. Tief unten liegt Carlopago, zu dem sich die
Straße in großen, gegen die schrecklichen Winterstürme durch hohe Schutzmauern ver-
wahrten Serpentinen an dem Schntzhaus Mamudovac vorbei hinabsenkt. Das Städtchen
Carlopago haben wir in die Schilderung des Küstenlandes einbezogen.
Das Gebiet der Rulpa.
Im Nordosten von den langen Zügen der Kapela-Gebirge senkt sich eine breite
Karststufe zur Save. An ihrem nördlichen Rande längs der krainifchen Grenze fließt die
Knlpa und empfängt von der rechten Seite die diese Stufe entwässernden Flüsse Dobra,
Mrezuiea, Korana und Glina. Die linken Zuflüsse der Kulpa sind anders geartet und
unbedeutender, da die Gebirge an das linke Ufer näher herantreten. Am Fuße des Berges
Veliki Risujak, dort, wo dessen nördliche Steilwände tief abfallen, liegt mitten im dichten
Walde der kleine See KupeZko jezero, aus dem der Kulpaf luß entspringt. Seine
eigentliche Quelle sprudelt an der Südostseite des Risnjak hervor, man nennt sie Velika
voda. Der Bach, den sie bildet, verschwindet bei Crnilng in unterirdischen Klüften, um im
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch