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aus. Vrbovsko ist auf den benachbarten Hügeln erbaut und bildet den Krenznngspunkt
der Louisen- und der Carolinenstraße. Letztere, unter Carl VI. angelegt, führt von
Karlstadt über Ravna gora, Mrkopalj und Fnzine nach Portore (Kraljevica). Mitten im
Vrbovskokessel besteht an der Dobra eine große Tavolettenfabrik, deren Erzeugnisse,
kleinere Kistchen und Schachtel», weithin, selbst nach Italien verfrachtet werden. Unter-
halb Vrbovsko wird die Dobra abermals in ein schmales Bett eingezwängt und stürzt in
kleinen Cascaden auf ein tieferes Niveau hiuab. Die Bahnlinie Karlstadt-Finme windet
sich mittelst Tunnels und Viadnete vom linken Flnßuser auf das rechte hinüber. In
Gomirje steht in dunklem Nadelwalde das griechisch-orientalische Kloster Gomirje, das znr
Zeit der Einwanderung der Vlahen errichtet wurde. Nachdem General Lenkovic um 1600
aus Klissa Ansiedler hieher versetzt hatte, wurde schon 1601 der Grundstein des Klosters
gelegt, welchem Georg Frankapan viel Land schenkte. Bei Gomirje weitet sich das
Dobrathal immer mehr ans, die Ausläufer des Klek und Smolnik treten immer weiter
vom Flusse zurück.
Auf einem steilen Spitzkegel unter dem Klek sieht man die Ruine Vituiij. Das
Schloß wird schon 1449 als Eigenthum der Frankapan, allein 1576 bereits als Ruine
erwähnt. In seiner Nähe quillt die Vitnnjciea hervor, die höchst wahrscheinlich mit dem
Bach Jasenak an der Rndolfinenstraße im Thale unter dem Berge Biela lasica
(1345 Meter) in Verbindung steht. Die Vitnnjciea treibt gleich bei der Quelle Mühlen. Wo
sie sich in die Dobra ergießt, betritt diese das Thal um Ogulin. Der Klek, ein eigen-
thümlich geformter Berg, so recht der Typus eines Einzelberges im Karste, bildet im Norden
die Vorhut des Gebirges Velika Kapela (Große Kapela) und erhebt sich 1182 Meter hoch
über dem Orte Ogulin. Von seinem Scheitel übersieht man den östlichen Theil Krains, nach
Westen hin die große Kapela, nach Süden den Velebit, gegen Osten die Gegend von der
Pljesevica bis Agram, besonders aber das Dobrathal. Der Klek ist wegen seiner besonders
interessanten Flora, die schon manchen bedeutenden Botaniker anzog, ein weit bekannter
Berg. Auch König Friedrich August von Sachsen hat ihn bestiegen. Hier wachsen HccZrae-
antiius Lroatieus, ?rimula Xitsibelü, dorastiuin ianiAerum (— L. claeslvaris), Orada
ciliata, Oentaria Oiantkus Lternbörßii, /Vckillea lanata, ^strantiaOoatieo,
I^aserpitiumverticillare, Ooror>il:uin<I!roatjeum,?otenti1IacauIescens;Iikockocker>ckron
tiirsulum, klo-a alpins, allein berühmt gemacht hat den Berg die Pflanze ?eäieularis
Lcklosseri. Übrigens gibt es keinen Berg in Eroatien, von dem die Sage so viel zu
erzählen wüßte, wie vom Klek. Ans seinem Scheitel feiern die besenreitenden Hexen, aber
auch die Bergfeen ihre Zusammenkünfte, und Kraljeviö Marko ruht dort aus.
Infolge des immer stärkeren Gefälles hat sich die Dobra ein tiefes Bett ausgewühlt,
das überall von senkrechten Wänden umschlossen ist. Bei trockenem Wetter bemerkt
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch