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Über dem Schlosse erhebt sich der steile Berg Druzac, unten aber verbreitet sich ein
schöner Tannenwald mit einer hübsch gehaltenen Quelle.
Bei Lipa nähert sich die Dobra bis auf 4 Kilometer dem Flüßchen Mrezuica.
In dieser Gegend hat weder die Knlpa, noch die Dobra oder die Mreznica irgend einen
Zufluß. Das alte Schloß Lipa gehörte zuerst den Grafen von Cilli, dann der mäch-
tigen Adelsfamilie Blagaj. Jetzt ist es vollkommen verschwunden.
Dafür steht unweit von Lipa an der Dobra das hübsche Schloß Novigrad, das zu
derselben Zeit wie Bosiljevo entstanden ist. Noch einmal wird die Dobra eingeengt, und
zwar bei Stative, wo eine Brücke der Louisenstraße sie kreuzt; dann umströmt sie die
niederen Hügel nordwestlich von Karlstadt und ergießt sich in die Knlpa.
Die Korana entsteht aus dem Abfluß der Plitvicer Seen, zieht zuerst in
nördlicher Richtung und wendet sich dann in doppelter Krümmung der bosnischen Grenze
zu. Hier durchbricht sie an zwei Stellen die niederen Rücken, die gegen Norden hin und
parallel mit der Mala Kapela laufen.
Gleich den untersten Seen von Plitviee, hat auch die Korana auf ihrem weiteren
Wege bis Ljeskovac ein tief in den Stein gewühltes Flußbett, das Wasser behält jedoch
blaue Färbuug. Die hohen Ufer, obwohl scheinbar glatt, sind doch durch Hunderte von
Löchern ausgehöhlt, iu die sich bei reichlichem Regen die Wasser verlieren. Am linken Ufer
steht die Schloßruine von Dreznik, das schon im XIV. Jahrhundert als eine besondere Zupa
erwähnt wird. Im Jahre 1323 schenkte König Carl Robert das Schloß dem Friedrich,
Herrn von Zengg, Veglia und Modrus, und es blieb Eigenthum der Fraukapau bis 1578,
wo es die Türken einnahmen, die es 1620 noch bedeutend stärker befestigten. Erst 1788
kam es wieder an Croatien, dann an das Ärar, und dieses verkaufte es 1869 an einen
Privatmann, der es zerstört hat.
Die Einwohner der bosnischen Grenzen verließen, da sie ungenügenden Schutz
hatten, beim Eindringen der Türken ihre Wohnsitze. An ihre Stelle kamen Flüchtlinge ans
Bosnien oder auch Colonieu türkischer Krieger. Deshalb zeigen die Einwohner hier an
den Grenzen einen ganz anderen Typus als die der oberen Gegenden. Die Militärgrenze
war von großem Einfluß auf die Entwickelung der Volkssitten und Gebräuche. Unterhalb
Ljeskovac verläßt die Korana ihre hohen Ufer, beiderseits breiten sich offene grüne, jedoch
fnnipfige Wiesengründe aus, da sich die Korana und einige kleinere Zuflüsse darüber hin
ergießen. In diesem Tertiärthal kommt mit Lignit vermischter und mit angeschwemmtem
Boden überdeckter Thon vor; es ist bei den alten Festungen S tur l iö und Fnr jan von
waldbedeckten Kreideschichten eingerahmt.
Von Fnrjan bietet sich ein schöner Ausblick auf das bosnische Schloß Sturlic und
auf zwei Dzamieu (mohammedanische Gotteshäuser). Eine geramne Strecke weiter macht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch