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Bäche selbst eine Menge kleine Thäler geschaffen haben. Einen großen Unterschied macht
es auch, daß die Petrova gora vollkommen bewaldet ist. Ans ihrem höchsten Gipfel, dein
Veliki Petrovae (Großer Petrovae, 507 Meter), liegen die Trümmer einer alten Burg,
welche man ebenfalls mit dem angeblichen König Peter in Zusammenhang bringt, während
viel wahrscheinlicher das Alles mit den Ruinen des großen Klosters St. Peter zusammen-
hängt. Es gehörte bis 1309 den Tempelherren, dann den Paulinern, die es am Ende des
XVI. Jahrhunderts verließen, da sie dem fortgesetzten Ansturm der Türken keinen Widerstand
leisten konnten. Hier quillt der Waldbach Radonja hervor, der sich bei dem alten Schlosse
Budacki in die Korana ergießt. Budacki genießt eine traurige Berühmtheit, da hier im
September 1575 die unglückliche Schlacht stattfand, in der General Herbert Anersperg
durch Ferhad Pascha von Bosnien geschlagen, sein Sohn Wolf Engelbert aber gefangen
wurde. Vor der Radonjamündnng verliert die Korana deu Charakter eines Karstflusses.
Bei Schloß Bar i lovic , das auf einem Berge über der Korana hängt, weichen die Stein-
ufer flacheren, schön begrünten Gestaden. Unter dem Schlosse, das wahrscheinlich aus dem
XIV. Jahrhundert stammt und noch gut erhalten ist, gibt es hübsche Höhlen mit Tropf-
steinen und unterirdischen Seen. In ihnen sammelt sich das Wasser, das sich bei reich-
licheren Niederschlägen in die Erdtrichter verliert. Von der Radonjamündnng an wendet
sich die Kvrana nach Norden und behält diese Richtung, bis sie in die Knlpa mündet. Am
linken Ufer, auf dem Berge Martins^ak, einst Goriea geheißen, steht die schon 1334
erwähnte kleine Kapelle des heiligen Martin. Hier stand einst das nun spurlos verschwundene
Schloß Belaj . Wie alle Schlösser der Gegend zuerst Eigenthum des Adels, dann Schutz-
wehr gegen die Türken, wurde es im Beginne dieses Jahrhunderts auf Befehl der
Militärbehörde zerstört und aus seinem Material eine Mühle an der Korana erbaut.
Die Korana fließt dann an dem Hügel Vinica vorbei, wo man schönen schwarzen Marmor
bricht, und tritt in die Knlpaebene ein, wo sie zunächst linkerhand bei den Orten Turn
und Mostauje die Mreznica aufnimmt und später bei Karlstadt in die Knlpa mündet.
Die Mreznica ist der bedeutendste Zufluß der Korana. Sie entsteht aus zwei
Quellbächen und kann wohl als Prototyp eines Karst-Schlundflusses dienen. Die Große
Kapela spaltet sich nördlich vom Dorfe Dreznica in zwei Paralleläste, die sich bei der
Quelle des Baches Jesenica wieder vereinigen und eine bei 40 Kilometer lange,
doppelte Mulde einschließen. Im nördlichen Theile derselben entspringt am Fuße
des Javoruik der Bach Dreznica, fließt durch ein angeschwemmtes, flaches Terrain,
wird im östlichen Theile der Mulde von einem Schlnnd verschlungen und erscheint
erst 11 Kilometer weiter bei dem Orte Zagorje , südlich von Ognlin, als Zagorska
oder Westliche Mreznica wieder. Diese ihre zweite Qnelle ist stark genug, um Mühlen zu
treiben. In Krümmungen dahinströmend, betritt sie dann das nach Kaiser Josef II., der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch