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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 424 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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424 Turopolje. Unter den einstigen Staminesgemeinden Croatiens ist die wichtigste die von Turopolje, in der sich die Erinnerung an ihre alten Gemeindeeinrichtungen bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Der Name Turopolje stammt aus dem altslovenischen Wort „Tur", der befruchtende Stier, der Sonnengott. In schriftlichen Aufzeichnungen wird die vorher „Campus Zagrabiensis" genannte Ebene zum erstenmale in der Mitte des XIV. Jahrhunderts als „Campus Turovo" angeführt. Die Adelsgemeinde von Turopolje, deren Gebiet sich Agram gegenüber am rechten Savenser von den Vnkomericer Hügeln bis Plese, und von der Odra bis Lekenik ausbreitet, zählt jetzt 31 Ortschaften mit 22 Gerichten. In alten Zeiten unterschied man nach der Lage „Campus", ebenes Feld, und „Klcmtes", Hügel, da sich Turopolje über seine jetzigen Grenzen, über Odra hinaus bis Cehi ausbreitete. Den Mittelpunkt von Turopolje bildet der Marktflecken Velika Gorica; er ist der Sitz der Turopoljer Adelsgemeinde und ihres großen Archives. Eine gute Straße, die von Agram nach Sissck und Petrinja führt und Turopolje der Länge nach durchschneidet, berührt auch Velika Gorica; sie wurde 1787 erbaut. Auch die Agram-Brod-Essek-Semliner Bahnlinie führt durch Turopolje. Das Schloß der Gemeinde, beim Dorfe Dolnji Lukavec, führt nach diesem den Namen Lukavec. Über seinem Eingangsthore prangt das in Stein gehaneue Turopoljer Wappen. Einst befand sich über dem Thore auch die Schloßkapelle zur heiligen Lucie, an deren Festtag immer die Restanration des Gemeindeinagistrats stattfand. Die Gemeinde übt das Patronatsrecht über zwei Pfarren aus, und zwar über die der heiligen Maria in Velika Gorica und die der heiligen Katharina in Dubranci. Das Oberhaupt der Adelsgemeinde ist von jeher der „Hupan", von 1687—1848 Mitglied des ungarischen Landtages, jetzt Virilist des croatischen Landtages, der regelmäßig aus dem Landtag in den ungarischen Reichstag gewählt wird. Die übrigen Mitglieder des Turopoljer Magistrats waren zwölf Beisitzer, der Fiscus, der Castellan und die Lngari (Forsthüter). Das Wappen und Siegel erhielt die Gemeinde 1737 von Carl III. und bedient sich beider noch immer. Vor Ende des XVIII. Jahrhundertes errichtete sie sich eine adelige Garde von 300 Mann unter dem Eommando eines Hauptmannes. Diese Kriegerschar bildete im Verein mit den Angehörigen der Gemeinde Draganic im Kriege ein einheitliches Ganzes, Sie bekam im Franzosenkriege 1813 von Franz II. den Ehrentitel „Jllyrische Legion".
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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