Page - 428 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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bildet einen Kessel, der sich gegen Südost öffnet nnd zur Knlpa hinabsenkt, zu der anch
die Bäche abfließen. Gegen Nordwest umrandet den Kessel das Uskokengebirge, auch
Zuinberaeka gora genannt, nnd trennt ihn von Krain. Tie Pljeöivica bei Samobor
bildet seinen östlichen Flügel. Innerhalb dieser Gebirgsnmwallung haben die zahlreichen
und durch reichliche Niederschläge genährten Bäche den Boden in zahllose Kuppen, Kämme
und Hügel zerschnitten.
Als schmales Viereck, dessen Längsachse von Südwest nach Nordost gerichtet ist, bildet
Sichelburg, durch die politische Grenze gegen Krain entzweigeschnitten, nur eine Hälfte
jener natürlichen Einheit, die das Uskokengebirge mit seinen Ausläufern zwischen der Knlpa
und Gurk bildet. Die politische Grenze, welche die nördliche Längsseite von Sichelburg
bestimmt, beginnt an der Ostseite in der Nähe Samobors, folgt dem Laufe des tief
eingeschnittenen Bregauathales, erreicht in mannigfaltig gebrochener Linie Goriance
(Sv. Gera, 1181 Meter), die höchste Erhebung desUskokeugebirges am Südwestende der
Landschaft, umfaßt dann einen schmalen Zwickel bei Möttling und steigt endlich südlich
zur Kulpa hinab.
Der Vorort des Gaues ist Sosice, unterhalb der Sv. Gera, aber der historische
Mittelpunkt ist Sichelburg (Znmberak) mit der Ruine von Sichelburg, von dem der
Name des ganzen Gebietes stammt und über dessen Zugehörigkeit zu Croatieu viel verhandelt
wurde. Bei einer Tour durch diesen abgeschlossenen Winkel Croatiens folgen wir am besten
der neuen Straße, die, vom Breganathal ausgehend, in einem großen Bogen durch die
Mitte der Landschaft führt. Hinter der im Thal der Bregana befindlichen Glashütte von
Osredek erreicht die Straße, rasch ansteigend, den Weiler Stojdraga (520 Meter), dicht
an der in seltsamen Zackenlinien verlaufenden krainifchen Grenze und mit einer der
schönsten Aussichten über das ganze Gebiet von Sichelburg. Dichte Kastanienwälder
bedecken die Kuppen und Rücken, zwischen die sich ebene Felder und Wiesenflecke einschieben.
Gegen Nordost schließen die steilen Felsufer der Save bei Gurkfeld ein breites, flaches
Feld, wo die Krka in die breitere Save fällt. Längs des Savenfers erkennt man die
Häuserzeile von Gurkfeld, und beinahe auf jedem Gipfel erhebt sich ein Kirchlein.
Der Ausblick in die Ferne gewährt ein überwältigendes Bild alpiner Großartigkeit.
Aus der breiten Ebene, die Sichelbnrg umzieht, wächst Berg an Berg zu uns heran, reiht
sich Gipfel an Gipfel und die höchsten ragen wie gewaltige Riesen bis in die Wolken.
Ein Heller Blitz aus der Ferne kommt von dem ewigen Schnee der Sannthaler Alpen, der
den Glanz der Sonne wie ein Spiegel zurückwirft. Von dem zerklüfteten Gipfel des
Grintovee (2559 Meter) bis zu der Ojstriea (235l) Meter) überblickt man den ganzen
Zug der Alpen. Besonders günstige Tage lassen selbst die Karawanken und den gewaltigen
Triglav erkennen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch