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aus entfachte im Jahre 1573 der Funke eines Zwistes zwischen Bauern und Feudal-
herren einen Brand, der Croatieu in Flammen setzte und durch ein Meer von Blut und
Thränen gelöscht wurde. Von Bad Stubica öffnet sich thalab ein herrlicher Ausblick auf
das nahe Oroslavje, eines der schönsten Schlösser Zagorjes, uud weiter im Hintergrund
auf Zabok, Sv. Kriz, Tri Kralji und die steirischeu Berge mit dem St. Donati. Von
Golnbovec ausgehend, überschreitet die Straße gegen Osten das Prigorje. Wie eine
Halbinsel, schiebt sich zwischen das Toplica- und Krapinathal ein gegen 250 Meter hohes
wellenförmiges Hügelgebiet vor, das als Ausläufer des Agramer Gebirges Prigorje
(Vorland des Gebirges), als südlicher Theil Zagorjes aber auch Doluje Zagorje (das
untere Zagorje) genannt wird. Etwa 12 Kilometer weiter senkt sich die Straße in ein enges
Seitenthal der Krapina hinab, wo sich auf einer vorspringenden Ecke der berühmte Wall-
fahrtsort Mar i a Biftr ica mit seiner prächtigen Kirche erhebt. Die Geschichte des
Gnadenbildes reicht weit in die Vergangenheit.
Wechselvoll waren die Schicksale, die sich an das Bild knüpften, und zahlreich sind
die Berichte über die Gnaden, die von ihm ausgingen. Mit großen Opfern und Kosten
wurde nach H. Bollö's Entwürfe die heutige Kirche erbaut und die feierliche Altarweihe
im Jahre 1883 vom Cardinal Josef Mihalovic vollzogen. Die schönste Zierde des reichen
Inneren bildet der vom Agramer Dombildhauer Karl Morak ausgeführte Hauptaltar.
Auf diesem reich verzierten Marmorbau, zu dem die Brüche von Vinica das Material
lieferten, befindet sich das wunderthätige Bild: die gekrönte Muttergottes hält das
gleichfalls gekrönte Jesuskind auf den Armen. Beide Gesichter sind schwarz und bilden den
besterhaltenen Theil der in gothischem Stil gearbeiteten hölzernen Statue, die unter ihren
Prunkgewändern ganz verschwindet.
Von dieser imposantesten Wallfahrtskirche Croatiens gelangt man nördlich in einer
Stunde an die Krapina-Bahn. Das Thal schließt sich gegen Osten enger zusammen, so
daß für Straße und Bahnstrang eben noch Raum bleibt. An den Schlössern von Kouscina,
einem Besitze des Agramer Erzbisthumes vorbei, wo die Krapina sich scharf von Ost zu
Nord wendet, steigt die Bahn das sanft geneigte Thal hinan und erreicht bei Bndins-
cina das Quellgebiet der Krapiua, am Südabhange der Jvancica. Hier gelangt man aus
dem Agramer Comitat in das von Warazdin. Anch der Boden hat sich verändert; aus
den Cougerieuschichten, die das alluviale Thal der Krapina einschließen, tritt man in die
Zone der Kalkmergel am Fuße der Jvancica. Dieses Gebiet ist wegen seiner geschichtlichen
Erinnernngen und zahlreichen Schlösser nicht minder interessant als wegen seiner natürlichen
Verhältnisse.
Westlich vom Quellgebiet der Krapina reihen sich in den Querthälern der Jvancica
die Orte Zajezda mit der Herrschaft des Wladimir v?n Halper, Belec im Besitze der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch