Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
Page - 474 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 474 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

Image of the Page - 474 -

Image of the Page - 474 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

Text of the Page - 474 -

474 den bescheidenen Evastöchtern dieser Gegenden. Alles aber, was zur Tracht gehört, von? Samen angefangen, aus dem der Flachs erwächst, bis zur Färbung der Stickereien, ja selbst die Spitzen, geht durch die fleißigen Hände der Hausmutter. Die einzelnen Familien leben friedlich und einträchtig in ihren strohgedeckten Holzhäusern, die nicht immer in Gassenzeilen zusammengedrängte Dörfer bilden, sondern meist über Thal und Hang verstreut liegen. Die hauptsächliche Beschäftigung sind Feld- und Weinbau, letzterer hat auch hier stark gelitten; daneben sind einzelne Ansätze von Hausindustrie bemerkbar. Die Weiber klöppeln zwar nicht sehr feine, aber dauerhafte Spitzen, die ziemlich guten Absatz finden. Der mergelige, stellenweise sandige Boden wird mit Kukuruz, Roggen, Weizen, Gerste, Buchweizen, Flachs und Gemüse bebaut, eignet sich aber auch sehr gut für den Weinbau, der nun mühsam mit Hilfe amerikanischer Reben erneuert wird. In dem stark zertheilte» Terrain ist alles klein: die Häuser, die Bauerngüter, aber auch ihre Äcker, so daß hier nur die Wälder und Wiesen das Große und Ausgedehnte darstellen. Selbst die Berge, obwohl die ganze Landschaft von ihnen erfüllt ist, sind in den engen Thälern nur einzeln sichtbar. Der Bewohner der Niederung unterscheidet sich, wie der Posavaner von dem Bewohner der ihm benachbarten Gebirgsgegenden, sowohl durch seinen Typus als auch durch Sprache, Tracht und die ganze Lebensweise von dem Bolke der hochliegenden Bezirke. Die Gestalten sind nicht so schlank und hochgewachsen, das Haar ist dunkler, die Sprache wird zur reinen StokavZtina, die Tracht ist weniger von der bürgerlichen beeinflußt, die Nahrungsmittel sind reichlicher. Zwei größere Thäler führen aus den Bergen gegen Osten in die Ebene: das der Plitviea und das der Bednja. Beide Flüßchen eilen parallel der Drave zu und fassen einer Insel gleich die niedrige Toplicka gora (300 Meter) zwischen sich. Am Nordrande dieses Hügelzuges breitet sich die weite Niederung der Podravina aus, von der ihn der Lauf der Plitviea trennt; seinem Südfuße fließt die Bednja entlang und scheidet, indem sie das herrliche Thal von Warazdin-Töplitz bildet, die Toplicka gora von den viel höheren Erhebungen der Jvancica und des Kalnik. Von Lepoglava führt die Straße im breiten Bednjathale nach Jvanec am Fuße der Jvancica. Früher war der Ort als Mittelpunkt des Bergbaues berühmt. Von Jvanec, das am Ausgange eines Querthales liegt, ist der 1061 Meter hohe Gipfel der Jvancica am besten zu erreichen. Bis zum Weiler Podgorac (Unter dem Berge) gelangt man mit Wagen, und von hier zum Gipfel ist es eine dreistündige Fußpartie. Gleich hinter Jvanec schließt sich das Bednjathal zusammen, und tiefe steile Hänge begleiten die Ufer. Das nördliche bildet die Toplicka gora, über die auch die Bahn bei Sv. Jlija aus Zagorje in die Draveebene führt.
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild