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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
Page - 476 -
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Page - 476 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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476 man auch den Schlamm der nahen Wiesen zu Heilzwecken, Die Ähnlichkeit der geologischen Verhältnisse läßt auf eine Verwandtschaft Radobojs mit Warazdin-Töplitz hinsichtlich der unterirdischen Kräfte schließen, die hier wie dort die Schwefellager geschaffen habe«. Nachdem die Eisenbahn bei Warazdin-Töplitz die Hügel übersetzt hat, senkt sie sich zu der weiten ebenen Einbuchtung der Podraviua hinab, an deren Ostseite Warazdin liegt. Die Westseite der Bucht umgibt der steil abfallende Rand des Hügellandes, im Norden bildet die Drave die Grenze und die Südseite wird von der Plitvica abgeschlossen, an deren rechtem Ufer sich die Toplicka gora hinzieht und als niedriger Wall die Tief- landschaft umrahmt. Von der Drave bei Sauritfch bis iu die Nähe Warazdins umsäumt den Rand der Ebene ein Kranz alter Burgen und neuer Schlösser: da ist zuerst Krizovljan in der Ebene, dann Viniea und Opeka, Stari grad, Banski dvor, Marusevec und Santovec an den Höhen, Vidovec und Domitrovec an der Plitvica. In freundlicher, fruchtbarer Gegend, in der die Monotonie der Ebene durch zahlreiche hübsche Dörfer unterbrochen wird, erhebt sich die alte königliche FreistadtW a razdin (Varasd) mit über 12.000 Einwohnern. Ziemlich regelmäßige, breite Gassen dehnen sich weithin, da früher bei der Anlage der städtischen Siedlungen genügend Raum zur Verfügung stand und jedes Haus seinen Garten besitzt. Daher erscheint Warazdin größer, als man nach der Zahl seiner Einwohner erwarten möchte. Die Römer scheinen den Ort noch nicht besiedelt zu haben und sein Ursprung datirt vermuthlich aus dem Mittelalter. Zweifelhaft ist es auch, ob Warozdin schon zur Zeit der heimischen Fürsten bestanden hat, aber gegen das Ende des XII. Jahrhunderts wird in einer Urkunde König Bela's III. ein Zornes 6s Vnresdin erwähnt. König Emerich nahm seinen ungehorsamen Bruder Andreas bei Warazdin gefangen und hielt ihn auf der nahen Burg Knegiuec in Gewahrsam. Die Warazdiner hielten treu zu dem gefangenen Fürsten, der dann als König Andreas II. (1209) in dankbarer Erinnerung Warazdin zur königlichen Freistadt erhob. Im XIII. Jahrhundert traf der Tatarensturm auch Warazdin; König Bela IV. ließ die Stadt neu aufbauen und ihren Bewohnern manche Entschädigung zutheil werden. Zur Zeit Sigismunds kam auch Warazdin in die Hände der Eillier, später aber an Johann Eorvinns, der dieses Land so sehr liebte. In den Kämpfen zwischen Ferdinand I. und Johann von Zapolya hatte die Stadt viel zu leiden. Später kam Warazdin an die Ungnad, und Johann Ungnad verstärkte das Schloß durch neue Befestigungen. Durch die Ehe seiner Erbtochter mit Thomas Erdödy fiel Warazdin 1585 an dieses gräfliche Haus, das noch heute im Besitze des Schlosses ist; im XVI. Jahrhundert befand sich hier das Obereommando der Warasdiner oder Windischen Grenze.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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