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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
Page - 479 -
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Page - 479 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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479 politische Mittelpunkt und wichtigste Ort nicht nnr des Comitats, sondern ganz Slavoniens ist. Virovitica hieß zur Zeit der Römer Sesta und scheint schon damals infolge seiner Lage in der Mitte des wichtigen Straßenzuges Petovium-Mursa eine gewisse Bedeutung gehabt zu haben. Woher der jetzige Name stammt, ist nicht klar, denn gleich vielen Orten dieser Gegenden hat auch Virovitica im Laufe der Jahrhunderte sehr oft seine Benennung geändert uud der Name erscheint in den Formen Verueia, Verocza, Verevzha, Werowitz, Werwetitz n. s. w. Schon im XIII. Jahrhundert wird der Ort als ^rx reFinalis erwähnt, nnd von hier ans ertheilte Bela IV, im Jahre 1242 Agram die Privilegien als königliche Freistadt. In dieses Jahr fällt auch die Gründung des Dominicanerklosters. Die Doininicaner verstanden es jedoch nicht, wie die Franciscaner, auch unter der Türkenherrschaft ihre Rechte und Klöster zn bewahren, und w wurde ihr dortiger Sitz im Jahre 1533 von den Türken zerstört. Virovitica besaß jedoch zu allen Zeiten eine gewisse Bedeutung. Hier befand sich die gewöhnlich verpachtete königliche Münze für Croatien und Slavonien, wo die Agramer Denare geprägt wurden, von denen im XIII. Jahrhundert 200 auf eine Mark gingen und vier ungarische Gulden wert waren. Im XV. Jahrhundert ging die Burg sammt den ausgedehnten dazugehörigen Besitzungen in verschiedene Hände über. Nach den Marezaly und Bänfy besaßen sie die Grafen von Cilli, deren einer, Hermann, als Prorex von 1405 — 1435 ganz Slavonien beherrschte und das Land schwer bedrückte. Endlich, im Jahre 1456, befreite der Tod Ulrichs, des letzten Cilliers zu Belgrad das Land von ihrer schweren Hand. Im Jahre 1495 kam König Wladislans nach Virovitica, um den ungehorsamen Vasallen Lorenz von Ujlaki, der sich in seinem festen Schlosse Orahoviea einschloß, mit Heeresmacht Respect vor der Krone zu lehren. Von hier aus unternahm 1537 Katzianer seinen unglücklichen Zug gegen die Türken und sammelte die bewaffnete Macht des Comitates, an 900 Mann regulärer Truppen, zum Kampfe gegen den Erbfeind. Aber die Türken erkannten die Schwäche der christlichen Streitmacht und eroberten 1538 Virovitica. Im Jahre 1597 wurde es von Herberstein berannt, bei welcher Gelegenheit ein großer Theil des Volkes auswanderte und in die Umgebung von Kreuz zog. Erst 1684 wurde der Ort, in dem sich über 2000 Türken angesiedelt hatten, dnrch Adam von Zrin, Leslie nnd Herberstein dem Halbmond entrissen. Die tapfere Besatzung von 500 Mann zog gegen sicheres Geleite ab, wnrde jedoch auf dem Rückzüge in den Bergen überfallen nnd vernichtet. Später kam Virovitica, das durch die Ver- wüstungen der Kriege viel eingebüßt hatte, an die Militärgrenze und wurde dem St. Georgner Regimente eingefügt. Im Jahre 1746 kam es als Comitat zu Slavonien. Von den Grafen PejaceM erwarben die Fürsten von Schaumbnrg-Lippe die an 80.000 Joch umfassende Herrschaft. Das Herrschaftshaus ist noch immer ein ansehnliches Gebäude,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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