Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
Page - 519 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 519 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

Image of the Page - 519 -

Image of the Page - 519 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

Text of the Page - 519 -

519 Die bedeutendsten Baulichkeiten sind das Comitatshans, die Gerichtstafel, das Obergymnasium, dessen erste Ansätze bis in den Anfang des XVIII. Jahrhunderts reichen. Von den Jesuiten gegründet, war diese Anstalt als Pozeganer Akademie im XVIII. Jahrhundert weit und breit berühmt und eine der bedeutendsten Schulen des ganzen Landes. Der fromme Sinn der Bürger bekundete sich in den wohlgehaltenen Kirchen und den zahlreichen Glaubenssymbolen, auf die man fast in jeder Gasse stößt. Die schöne, große Pfarrkirche zur heiligen Theresia stammt aus der Zeit Maria Theresias, vor derselben steht das Denkmal des Pater JmbriZinoviö, der sich um die Befreiung Slavoniens große Verdienste erworben hatte. Sehr alt ist das Franciscanerkloster nebst der zugehörigen Kirche, die aber beide die Merkmale ihrer wechselnden Schicksale tragen. Von den Türken war diese Kirche in eine Dzamija verwandelt worden, 1842 brannte sie ab und wurde dann neu aufgebaut. Die türkischen Bauten sind längst verschwunden. Uralt ist auch das Kirchlein der Heiligen Philipp und Jacob, das schon im Jahre 1535 als Pfarrkirche erwähnt wird. Der fruchtbare Boden und der umfangreiche Grundbesitz der Stadt, von etwa 7000 Morgen, regten zur Bearbeitung au, daher auch die Bürger großentheils Wein- und Feldbauer sind- überdies treiben sie Handel und verfertigen in handwerksmäßiger Weise die Jndustrieartikel, deren die Umgegend bedarf. Die Markttage sind deshalb für die ganze Umgegend wichtig und von weit und breit strömen die Bauern in die Stadt, um ihre Rohprodukte gegen die Erzeugnisse der heimischen Industrie umzusetzen. Zur Zeit der Türkenkriege viel genannt, verlor Pozega durch seine geographische Lage die Fühlung mit der Außenwelt und schloß sich bis auf die neueste Zeit von ihr ab. Doch ertödtete diese Jsolirnng nicht den Sinn für den Werth der geistigen Güter; mancherlei Schulen wurden sorgsam gefördert und es gingen aus ihnen Männer hervor, deren Name in ganz Croatien guten Klang hat. Zu Pozega wurde im Jahre 1700 der gelehrte Jurist Anton KaniM geboren, der sich als Rector des Gymnasiums sowie als Dichter Ruhm.und Ansehen erwarb. Auch Franz Sebastinnovic mehrte den Ruhm seiner Vaterstadt, denn er galt als der eleganteste lateinische Dichter des XVIII. Jahrhunderts und war unter dem Namen (üvi-ineus I^apirius ein gefeiertes Mitglied der Akademie der Arkadier in Rom. Anton Mandie wurde 1806 Bischof von Djakovo, Alois Babnkic erwarb sich als Lehrer an der Agramer Akademie große Verdienste, ebenso als Sprach- forscher und Literat. Die nähere und weitere Umgebung Pozegas bildet eine große Auswahl schöner Spaziergänge und Ausflugsorte, die alle mit geringer Anstrengung in kurzer Zeit zu erreichen sind.
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild