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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
Page - 564 -
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Page - 564 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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564 sich der kriegerische Geist nicht nur auf dem Schlachtfelde, sondern auch in Gewalt- thaten bethätigte. Als im Winter 1735 der Broder Obercapitä« Jancikovie mit den Capitänen Joza und Jacob Pasa nnd seiner Mannschaft nach Italien zog, da ver- breitete sich das Gerücht, die Anführer hätten die Mannschaft verrathen und man führe die Grenzer nach Venedig, um sie dem Feinde znr „Veredlung seines schwächlichen Volkes" auszuliefern. Bei Pleteruica kam es auf dem Marsche zu offener Revolte, die drei genannten Officiere wurden ermordet und im Kloster zu Pozega begraben; die übrigen Anführer konnten sich nur durch schleunigste Flucht retten. Bei der Reorganisation der Grenze im Jahre 1753 wurde Brod zur freien Militär-Commnnität erhoben, die Oberstädter zogen es jedoch vor, Grenzer zu bleiben und verspotteten die Unterstädter, weil sie zu Pfahlbürgern herabgesunken wären und das Ehrenzeichen der Waffe abgelegt hätten. Kaiser Josef II., der seine Länder persönlich in Augenschein nehmen wollte, kam 1768 auf seiner Reise durch Croatieu über Semlin, Viukovce und Vrpolje auch uach Brod. Die administrativen Änderungen, die als Folge dieser Reise im Grenzgebiete platzgriffen, waren von einschneidender Wirkung auch für Brod, das aus der Reihe der städtischen Commnnitäten gestrichen wurde. Im Jahre 1787 wurde Brod an die Militärgrenze übergeben, blieb aber vom Militärdienste befreit, da man die Bürger in ihrem Beruf als Kaufleute, Handwerker, Fuhrleute zc., deren es in der Grenze ohnehin wenige gab, nicht stören wollte. Damals zählte der Ort 384 Häuser mit 1656 Einwohnern, besaß aber einen Grundbesitz von 3477 Joch. Daher blieben Acker- und Weinbau bis auf die neueste Zeit wichtige Erwerbs- quellen der Broder Bürger. Gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts sank die Bedeutung Brods noch mehr. Im Jahre 1807 wurden die in der übrigen Grenze geltenden Militär- gesetze auch hier eingeführt und Brod war nun ein gewöhnliches Grenzdorf, das dem Compagnie-Commando in Podvinj unterstand. In dieser bis 1820 dauernden Periode hatten die Bürger schwere Lasten zu tragen. Die Verfügung, daß Niemand mehr als drei Joch Grund besitzen dürfe und was darüber war, nach dem Tode des jeweiligen Besitzers unter den Grenzern vertheilt werden müsse, war für den Wohlstand ein harter Schlag. Um jede Kleinigkeit mußten die Broder nach Vinkovce reisen, wo sich alle Amts- stellen befanden, auch wurde dieser Ort zum Mittelpunkte für das ganze Gebiet zwischen dem Pozeganer Gebirge und der FrnDka gora. Die hieraus erwachsenen Schwierigkeiten waren so groß, daß sich zuletzt in Brod niemand mehr fand, der eine Vormundschaft übernehmen wollte, da Jeder die damit verbundenen Beschwerden scheute. Dann folgten die Kriege gegen Napoleon, die den Brodern gleichfalls große Opfer auferlegten. Endlich kamen bessere Tage. Zu Anfang des Jahres 1820 erhielt der Ort wieder die Rechte einer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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