Page - 73 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 1

Die heiligen Apostel und das Pfingstfest. 73 Nicht weit von dem Orte weg, an welchem Jesus gekrcuziget worden ist, hatte Joseph eine Grabhöhle, die er für sich selbst in einen Felsen hatte einHauen lassen, damit er da, wenn er in Icru- salem, wo er sich öfters aufhielt, sterben sollte, begraben würde. Von der weitern Lebcnsgeschichte des Nikodemus und Joseph nach der Auferstehung Jesu, fehlen uns weitere zuverlässige Nachrich- ten. Ganz unbezweifelt ist das, daß sich beide durch ihr öffentliches Bekenntniß für Jesus, welches sie durch das Begräbniß desselben so ruhmwürdig abgelegt haben, den größten Haß der verblendeten Ju- den, und insbesondere des hohen Rathes zu Jerusalem, zugezogen haben. Ganz glaubwürdig ist, daß sie ihres öffentlichen Ansehens beraubt, von der Gemeinde der Juden ausgeschlossen, und mit in die grausame Verfolgung der Christen, von welcher die Apostel- geschichte am 8. Kap. Meldung thut, verwickelt worden sind. Joseph soll nach den glaubwürdigsten Berichten zu Jerusalem gestorben, und begraben worden seyn.— Nikodemus wurde, wie Luzian erzählt, seiner Güter beraubt, mit Gewalt aus der Stadt hinaus- gestoßen, grausam mißhandelt, und soll nur auf die Fürsprache Ga- maliels bei dem Leben erhalten worden seyn. Dieser Gamalicl, der sein naher Anverwandter war, nahm ihn in sein, außer der Stadt Jerusalem gelegenes Landhaus auf, verpflegte ihn liebevoll bis zu seinem Tode, und verschaffte ihm ein ehrenvolles Bcgräbniß, neben dem Grabe des Erzmartyrers Stcphanus. Dic heilige» Er>a»gclic» »cnnen »us unter dc» Anhängcrinncn Jesu »och die Maria Cleophä, dic Maria Ealomc »nd die Johanna Chnsä. Die erstere soll eine Schwester dcr fcligsicn Inngfran Maria, und dic Mutter des Apo- stcls Jakob dcs jünger», und dcr cbcn genannte» '?^aria Salomc gcwesc» sey». Die zärtliche Liebe dicscr fromme» Franc» z» Icsns schließe» wir mit gntcm Gnuide dara»s, daß sic als getreue Sänilcriiuic» ihre» geliebten Lchr- mcistcr anf scincn Neisc» öfters begleitet, sich bei scinem Tode »icht von ihm getrennt, fnr dic Ei»balfamir»»g seincs Leichnams so eifrig gesorgt »nd über seine Anfcrstchung fo innig sich gefrenet habcn. Der jährliche Gcdächtnißtag der Maria Clcophä wird am 9. April, dcr Chnfä am 24. Mai, n»d dcr Maria Calome am 22. Oktober gcfcicrt. , und das An den Aposteltagen, und am Pfingstfeste zu lesen. Die wohlthätige Absicht der Ankunft Jesu auf dieser Erde — war Belehrung, Beruhigung, Ermunterung zum Guten, Erlösung vom Bösen, Besserung und Beseligung des ganzen Menschenge- schlechts. — In eigener Person konnte Jesus in alle Länder und