Page - 185 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 1

Am 1. Februar. 185 Gaben theilhaftig, frohlockte über seine Fesseln, und ermähnte ihn, daß er mit ihm kämpfen möchte im Gebethe, um ihm Gnade und Kraft zum Martcrthume zu erbitten. Um dieses bat er auch die ganze Kirche; denn alle Städte und christlichen Gemeinden der Pro: vinz Asien ließen durch Bischöfe, Priester und Diakonen, welche hinzucilten, um irgend eine geistige Gnadengabe durch ihn zu er- halten, ihn begrüßen. Vorzüglich aber wandte er sich an Polykar- pus, dieser möchte sür ihn erbitten, daß er bald durch die wilden Thiere der Welt entrissen werde, und zur ewigen Anschauung Jesu Christi gelangen möchte. Das Schiff hielt sich einige Zeit in Smyrna auf; dadurch wurde die Stunde, in welcher der heilige Kämpfer die Marterkrone erlangen sollte, verzögert. Dieß schmerzte ihn sehr; denn mit bren- nendem Durste schmachtete er nach der Anschauung Gottes. Allein Gott linderte seinen Schmerz durch die Tröstungen der heiligen Bru: derliebe. Er wurde hier in Smyrna besucht von Oncsimus, dem Bischöfe zu Ephesus; von Damas, dem Bischöfe zu Magnesia; von Polybius, dem Bischöfe zu Tralles, und von mehreren andern Ab- geordneten verschiedener Kirchen. Diese alle erfreuten ihn nicht allein durch ihre eigene Gottseligkeit, sondern auch durch das, was sie ihm von der guten Gesinnung und von dem trefflichen Zustande ihrer christlichen Gemeinden berichteten. Während seines Au zu Smyrna schrieb er Briefe an die Gemeinden zu Ephesus, zu ncsia, zu Trallcs, und sendete auch von hier aus ein Schreiben an die römische Christengemeinde durch einige Brüder von Ephesus, die eben nach Rom reisetcn. Nachdem er in Smyrna einige Monate aufgehalten worden war, wurde er endlich zu Schiffe nach Troas gebracht, und zum Beweise der allgemeinen Liebe und Hochschätzung von mehreren Chri: sten, und insbesondere auch von Burhus, einem Diakon der Kirche zu Ephesus, dahin begleitet. In Troas hatte er die unaussprechliche Freude, zu erfahren, daß die Verfolgung seiner geliebten Heerde zu Antiochicn, welche er in seinen Briefen dem Gebethe anderer Ge: meinden sehr nachdrücklich empfohlen hatte, aufgehört habe. Dafür dankte er Gott in dem größten Jubel seines Herzens, und foderte alle Mitchristen zur Freude und zum Danke auf. Auch in Troas wurde er einige Zeit aufgehalten, und während derselben von den Kirchcnvorsiehcrn der umliegenden Gegenden, namentlich auch von dem Bischöfe zu Philadelphia, besucht. Von hier aus schrieb er Briefe an die Gemeinden zu Smyrna, zu Philadelphia und an seinen Freund, den Bischof Polykarpus. Die sieben Briefe des heiligen Ignatius, die uns die göttliche Vorsehung erhalten hat, sind sehr schätzbare Denkmäler des christ-