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Am 13. April. 227
wortete Justin, „an Einen Gott, den Schöpfer aller sichtbaren
Dinge, und auch derjenigen, die mit Augen nicht gesehen werden,
und wir bekennen den Herrn Jesum Christum, Gottes Sohn, der
vorlängst von den Propheten voraus verkündigt wurde, der auch
kommen wird dereinst als Richter des Menschengeschlechtes, der da
ist der Vcrkünder des Heils, und der Meister Aller, die seine Lehre
vollkommen aufgenommen haben. Ich bin zu gering, als daß ich
von seiner unendlichen Gottheit etwas Großes sagen könnte, und
bekenne, daß solches der Propheten Geschäft sey. Denn sie haben
vor vielen Jahrhunderten die Ankunft desjenigen auf dem Erdkreise,
von dem ich sagte, daß er Gottes Sohn sey, durch göttliche Ein-
gebung vorher gesagt." Nun fragte der Statthalter, in welchem
Orte sich die Christen versammeln; und Justin erwiederte: „Jeder
kommt da zu dcn Ucbrigen, wo er kann und will. Glaubst du
wohl, daß wir alle an Einem Orte uns versammeln? Nein! Denn
der Gott der Christen ist nicht an Einen Ort beschränkt, sondern
erfüllt, als der Unsichtbare, Himmel und Erde, und wird von seinen
Gläubigen überall angcbethet und verehret." Nachdem der Statt-
halter dcn Justin um die Stätte, wo seine Jünger sich um ihn
versammeln, befragt, und dieser ihm geantwortet hatte, sprach er:
„So b,st du also ein Christ:" Justin antwortete: „Ja, wohl, ich
bin ein Christ."
Jetzt wandte sich der Statthalter, an den Ehariton, und fragte:
„Bist auch du ein Christ?" Dieser erwiederte: „Ich bin es, durch
Gottes Gnade.« Ebenso antwortete auf die gleiche Frage Chan-
tana, ein Weib. Darauf fragte er den Euelpisiuö: „Wer bist du?"
Dieser antwortete: „Ich bin ein Knecht des Kaisers, dem aber Chri:
stus selbst die Freiheit geschenkt hat, durch dessen Gnade und Wohl-
that ich gleicher Hoffnung mit diesen, die du hier siehst, theilhaftig
geworden bin." Hierar antwortete auf die Frage des Rustikus:
„Freilich bin auch ich ein Christ, verehre und bethe mit dcn Andern
denselben Gott an."' „Hat euch," fuhr der Statthalter zu fragen
fort, „Justin zu Christen gemacht?" Daoauf antwortete Hierax:
„Ich war ein Christ, und werde es bleiben." „Auch ich din ein
Christ," sagte Päon. „Wer hat dich unterrichtet?" fragte Rustikus.
»Dieses gute Bekenntniß habe ich von meinen Acltcrn empfangen,"
erwiederte er. Euclpistus sagte: „Ich hörte zwar mit großem Ver-
gnügen den Unterricht des Justin; das Christenthum habe aber auch
ich von meinen Acltern gelernt." „Wo sind deine Aeltern?" fuhr
der Statthalter fort. „ I n Kapadozien," versetzte Evelpistus. Auf
die gleiche Frage antwortete Hicrar: „Unser wahrer Vater ist Chri-
stus, und die Religion, durch welche wir an Ihn glauben, ist un»
sere Mutter. Meine irdischen Aeltern sind gestorben."
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 1
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 1
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 900
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen