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Am 22. April. 247
>, ehe die bösen Tage kommen, ehe die Jahre heran:
nahen, von denen du sagen wirst, sie gefallen mir nicht."
„Mein Sohn! Habe immer Gott vor Augen, und hüte dich,
daß du in keine Sünde willigest!" Tobias 4.
heilige Symphorian,
Nicht weniger ruhmwürdig als Alexander und Epipodius, er-
kämpfte die christliche Marterkrone, ebenfalls in der Blüthe seines
Lebens, der heilige Symphorian, unter dem Kaiser Markus Aurclius
um das Jahr 180. Er war der Sohn eines sehr ansehnlichen
nes, Faustus mit Namen, und soll von dem heiligen
einem Schüler Polykarps, getauft worden seyn. Won Jugend auf
wurde er in der christlichen Lehre sorgfältig unterrichtet, und zur
Befolgung derselben angehalten. Er wuchs auf zu Authun, in dem
französischen Burgund, und litt in eben dieser Stadt, als er, wie
einige Geschichtschreiber, versichern, kaum 20 Jahre alt war, den
Marlertod, — also noch sehr jung an Jahren, aber alt an christ-
licher Weisheit und Tugend, wovon uns seine Martergeschichte
überzeuget.
Die damals sehr berühmte und auch jetzt noch ansehnliche Stadt
Authun steckte tief in den dichten Finsternissen des heidnischen Aber-
glaubens. Sie hatte mehrere Götzentempel. Die Göttin Berecinthia,
oder Cybele, welche nach der Dichtung der Heiden, die Mutter der
Götter war, dann die Göttin Diana, und der Gott Apollo wurden
mit besonderer Auszeichnung daselbst verehrt. Heraklius war um
diese Zeit der Statthalter der Provinz, und hielt sich in Authun
auf. Er war den Christen abgeneigt, und ließ es sich deßwegen
sehr angelegen seyn, dieselben aufzusuchen und zu vertilgen. Es
wurde ein Fest der Göttin Berecinthia begangen, das Bild derselben
auf einem Wagen öffentlich in der Stadt herumgeführt, und von
großen Haufen des heidnischen Volkes begleitet. Alles sollte dem
Götzen Verehrung erzeigen. Symphorian weigerte sich dessen, und
wollte denselben nicht anbethen. Er wurde deßwegen unter dem
Vorwande, als wäre er ein Rebell gegen die Gesetze, ergriffen, und
sogleich dem Statthalter vorgeführt. Auf die Fragen: wie er heiße?
und wer er sey? antwortete er: „Ich bin ein Christ, und heiße
Symphorian." „Wie — ein Christ bist du? erwiederte der Statt-
halter. Du mußt uns also verborgen geblieben seyn, denn, außer
dir, werden bei uns wohl wenige mehr seyn, die den christlichen
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 1
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 1
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 900
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen