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276 Der heilige Narcissus, Bischof zu Jerusalem.
nünftige Menschen. Die Unzüchtigen sinken immer tiefer in Laster
und Verderben, daraus sie sich endlich gar nicht mehr erheben kön-
nen. Schon auf dieser Nelt ziehen sie sich bittcre Vorwürfe des
Gewissens, nur Jammer und Elend zu, und was haben sie nicht
zu fürchten dort in der Ewigkeit?
„Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott
anschauen." (Match. 5, 8.) „Böse Gedanken sind dem Herrn ein
Greuel, reine Reden gefallen Ihm.« (Sprüchw. 15, 26.) „Gottes
Wille geht dahin, daß ein jeder seinen Leib heilig und in Würde
zu erhalten wisse, nicht mit unbändiger Wollust bestecke, wie die
Heiden, die Gott nicht kennen." (1. Thcssal. 4, 3 — 6.) — Die
Gedächtnißfeier des heiligen Leonidas wird am 22. April, und die
der heiligen Potamiäna und der andern heiligen Märtyrer am
28. Juni begangen.
heilige Narcissus, Bischof zi
(Am 29. <7ktt'bn'.)
Ungeachtet auch nach der Zerstörung Jerusalems noch beständige
Unruhen im jüdischen Lande tobten, so erhielt sich doch die christliche
Kirche daselbst in einem blühenden Zustande. Gott schenkte dieser
Erstiingsgemeindc der Christen von Zeit zu Zeit fromme Oberhirtcn,
deren un'ln'cli' in der Zahl der Heiligen glänzen. Unter sie gehört
auch der heilige Narcissus, welcher von dem Geschichtschreiber Eusebius,
dem wir einige Nachrichten von ihm verdanken, als der dreißigste
Bischof zu Jerusalem angegeben wird.
Er war gegen das Ende des ersten Jahrhunderts geboren.
Weder von seiner Abkunft, noch von seiner Erziehung, noch auch
von seinen weitern Lebcnsumständen bis zum Antritte des bischöflichen
Amtes laßt sich etwas Zuverlässiges angeben. Er soll sich lange ge-
weigert haben, sich zum Priester weihen zu lassen, weil er sich in
der großen Demuth seines Herzens eines so hohen Berufes nicht
würdig achtete. Wegen der ausgezeichneten Vollkommenheit seines
Sinnes und Wandels soll er nicht anders, als „der heilige Priester"
genannt worden seyn. Als Bischof der Kirche zu Jerusalem folgte
er dem Bischöfe Dolichianus um das Jahr 180. Auch diese hohe
Würde soll er erst alsdann übernommen haben, als er dem allgc:
meinen Zubringen der Priester und des Volkes länger nicht wider:
stehen konnte.
Narcissus war ein helles Licht auf dem Leuchter Jesu Christi,
welches die Strahlen seiner hohen christlichen Weisheit, seiner unbe-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 1
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 1
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 900
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen