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740 Die Heiligen: Eifinnius, Martynus, und Alexander:c.
Gebethe den Sicg zuschrieb, und ihm die Begnadigung der
digen gern gewährte.
Im Anfange des Frühlings 397 wurde Ambrosius krank. Der
Kummer ward allgemein. Die angesehensten Männer gingen zu iym,
um ihn zu bitten, daß er von Gott die Verlängerung seines Lebens
erstehen möchte. Der Erzbischof sprach zu ihnen: „Ich habe so
gelebt, daß ich mich nicht schämen müßte, noch einige Zeit zu leben;
aber ich fürchte nicht den Tod, dcnn wir haben einen guten Herrn."
Er lag in einem geräumigen Zimmer, da unterredctcn sich vier Dia-
konen seiner Kirche weit von seinem Bette über den Mann, der ihm
zum Nachfolger im heiligen Amte möchte zu bestimmen seyn. Sie
sprachen so leise, daß sie einander kaum verstehen konnten. Einer
unter ihnen nannte den Priester Simplicianus. Da rief Ambrosius
dreimal: .,Er ist alt, aber er ist gut." Bassianus, Bischof von
Lodi, bethete mit Ambrosius vor dessen Bette, wenige Tage zuvor,
ehe er starb. Der heilige Erzbischof hat ihm erzählt, daß während
des Gebethes Jesus Christus ihm erschienen sey, und lächelnd sich
ihm gcnahet habe. Der Bischof Honoratus von Vcrcelli ruhte in
einer Nacht in einem Kämmerchen ober dem kranken Ambrosius.
Auf einmal vernahm er eine Stimme: „Steh' auf, eile, denn gleich
geht er von hinnen." Honoratus eilte, brachte ihm den Leib des
Herrn, nach dessen Empfang er sogleich den Geist aufgab, in dl,'
Nacht zwischen dem Charfreitag und Charsamstag am 4. April 39/
im sieben und fünfzigsten Jahre seines Alters. Er wurde begraben
in der nach ihm benannten Kirche der Stadt Mailand.
Der heilige Ambrosius hat viele kirchliche Schriften verfaßt,
von denen die meisten auf uns gekommen sind. Der schöne Lobge-
sang: ,)Herr Gott, dich loben wir!" (^lß Dlniu» llnillmnus), so
wie noch andere kirchliche Hymnen, haben ihn zum Verfasser.
ius, und
(Am 29. Mai.)
Um welche Zeit das Christenthum in dem ersten Rhäticn (im
Tyrol) Eingang gefunden habe, wissen wir nicht. Kaum dürfen
wir aber zweifeln, daß es wenigst in dem südlichen Theile desselben
von Italien aus sehr frühe geschehen sey. Bei dem im Jahre 38 l.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 1
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 1
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 900
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen