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14 Der heilige Placidus und seine Gefährten, Märtyrer.
sioßcn schnell, wie Stunden, in Unterhaltungen dahin, wie die lau-
tere Liebe und die reine Gottseligkeit sie schafft. Ganz unerwartet
trat aber ein Ercigniß ein, welches den Placidus und seine Geschwi-
ster, so wie alle andern Bewohner des Klosters nach kurzer Zeit zu
dem Genusse der ewigen Freuden im Himmel vereinigte. Das Klo-
ster wurde nächtlicher Weile von Ungläubigen (vielleicht Mauren von
der afrikanischen Küste) überfallen. Die Barbaren ergriffen den Pla?
cidus, seine Geschwister und die Mönche des Klosters, warfen sie in
Fesseln, marterten sie durch mehrere Tage auf die unmenschlichste
Weise, und tödteten endlich Alle, bis auf den einzigen Gordianus,
der entkommen war. Uncrschüttcrt blieben die heiligen Märtyrer auf
den einzigen Gordianus, der entkommen war. Unerschüttert bliedcn
die heiligen Märtyrer auf dem heiligen Bekenntnisse, von dem die
Barbaren sie abtrünnig machen wollten, und besiegelten es freudig
mit ihrem Blute. Die Ungläubigen zerstörten in ihrer wilden Wuth
auch das Kloster, und zogen dann, frohlockend über das schauder-
volle Werk ihrer Grausamkeit, davon, wurden aber, wie erzählt wird,
von der strafenden Hand Gottes bald getroffen, indem sie Alle auf
ihrer Rückfahrt, bei einem fürchterlichen Sturme, in den Meeressiu-
thcn ihr Grab fanden. Die Leichen der heiligen Märtyrer wurden
von Gordianus beerdiget. Dieses Ereigniß wird in das Jahr 541
gesetzt. Das Kloster ward nicht lange nachher wieder aufgebaut,
und bestand Jahrhunderte fort, als eine Pstanzschule der Gottseligkeit
und der Gelehrsamkeit. Won Männern, die aus derselben hervor:
gingen, wurden viele andere Klöster errichtet.
Zum Schlüsse dieser Lebensbeschreibung mag zur Erbauung und
Ermunterung noch gelesen werden das 54 Hauptstück des dritten
Buches der Nachfolge Christi von Thomas von Kempis.
Der heilige Medardus, Bischof.
(Am 8. Juni.)
Der heilige Medardus wurde geboren um das Jahr 465 , in
dem veromandesischen Gebiete in der Piccardie in Gallien, zu Sa-
lency, wie mehrere Geschichtschreiber angeben. Sein Vater, Nectar-
dus, war ein edler Franke, und seine Mutter, Protagia, eine Rö-
merin. Medardus ward von seinem Vater sehr sorgfältig erzogen.
In seinem Knabenalter schon zeigten sich edle Gutmüthigkeit, und
erbarmendes Mitleid gegen Unglückliche und Hilfsbedürftige als ein
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 2
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 2
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 982
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen