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Am 27. Mai. 75
und an die Königin in England, denen Augustinus, seine Mitarbei-
ter und die neu aufblühende Kirche in England von dem kirchlichen
Oberhaupte sehr angelegentlich empfohlen wurden, und auch zwei
Schreiben an Augustinus. In einem der Schreiben machte dcr
Papst verschiedene Verfügungen in Betreff der Einrichtung dcr bi-
schöflichen Sitze in England. Den Augustinus erhob er zur erzbi:
schöflichen Würde, und beehrte ihn mit dem Pallium, welches er
aber nur bei der Feier des hochheiligen Opfersund erst dann tragen
sollte, nachdem zwölf Bischöfe seinem crzbischösiichen Sprengel unter-
geben seyen. Endlich überschickte Gregorius viele Kirchengcräthe aller
Art, und Reliquien dcr Heiligen nach England.
Augustinus setzte mit rastlosem Eifer das Bekehrungsgeschäft
fort, und leitete in demselben mit Weisheit die übrigen Missionarien.
Er setzte Bischöfe ein zu London, wo dcr König Ethelbcrt eine
Kirche zu Ehren des heiligen Paulus erbaute, die heut zu Tage
noch steht, und sie reichlich beschenkte, zu Jork und an mchrern an:
dcrn Orten, wozu er die Erprobtesten seiner Jünger auswählte.
Seinen eigenen crzbischöflichen Sitz setzte er in Cantelbcrg fest. Nicht
ferne davon errichtete er ein Kloster, und b '^wog den König, dcr
dem christlichen Glauben bis zu seinem Lebensende mit großem Eifer
anhing, eine Kirche zu Ehren der heiligen Apostel Petrus und Pau-
lus bei demselben zu erbauen. Die Kirche und das Kloster wurden
von Ethclbcrt mit königlicher Freigebigkeit begabt. Augustinus lebte
nach klösterlicher Weise in Gemeinschaft mit seinen Geistlichen, denen
er vorleuchtete als ein vollkommenes Muster des Glaubens und der
Liebe, dcr Gottseligkeit und des heiligen Eifers, der Strenge gegen
sich selbst, und dcr schonenden Nachsicht gegen Andere, dcr Stand-
haftigkcit und dcr Geduld, dcr Andacht und der Zuversicht. Der
Erste im Range, war er auch der Erste in der Demuth. Er hatte
viel Großes gethan, viel Wunderbares gewirkt; er erhob sich aber
deßhalb nicht über den Niedersten seiner Brüder, sondern gab Gott
allein die Ehre, durch den er's gewirkt hatte. Er pries Gott ohne
Unterlaß für den Glanz dcr neu aufblühenden Kirche. Er war nicht
zufrieden, das Heil der Engländer eifrigst zu befördern, er trug auch
große Sorge für die Britten, d. i. für die alten Einwohner des
Landes, und für die Wölker Hiberniens, oder Irlandes, welche da-
mals Schottländer hießen; diese, wie jene beobachteten in einigen
Religionsübungen, vorzüglich in der Feier des Osterfestes besondere,
von der katholischen Kirche abweichende Gebräuche. Allein alle Be-
mühungen des apostolischen Mannes, und seiner Mitarbeiter, seines
und ihrer Nachfolger waren nicht im Stande, sie zur Beobachtung
der allgemeinen kirchlichen Gebräuche zurückzuführen. Dic Mönche
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 2
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 2
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 982
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen