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Am 4. April. 99
Leib dahin gebracht. Das Haupt soll nach Rom gekommen seyn,
und gegenwärtig noch dort aufbewahrt werden. „Wer die Gnade
hat, für Wahrheit und Gerechtigkeit viel zu leiden, hat mit dieser
Einen Gnade unzählige andere empfangen."
Der heilige Isidorus, Bischof.
(Am 4. April.)
Der heilige Isidorus, Bischof von Sevilla in Spanien, wird
oft der „Jüngere" genannt, zum Unterschiede von Isidorus, dem
Bischöfe von Lordova, welcher in der ersten Hälfte des fünften
Jahrhunderts blühte. Er wurde bald nach der Mitte des sechsten
Jahrhunderts geboren zu Carthagena in der spanischen Provinz Mur-
cia. Sein Vater hieß Severinus, und war Gouverneur der Stadt,
seine Mutter Theodor«. Isidorus hatte zwei Brüder, Leander und
Fulgentius, und eine Schwester, Florentina. Sie werden ebenfalls
in der Zahl der Heiligen verehrt.
Leander war wegen seiner Gelehrsamkeit und Gottseligkeit einer
der berühmtesten und verehrtesten Bischöfe der abendländischen Kirche.
Er stand in enger Freundschaft mit dem Papste Gregor dem Gro-
ßen. Anfänglich widmete er sich dem klösterlichen Leben, wurde aber
nachher zum crzbischöflichen Amte nach Sevilla, der Hauptstadt in
Andalusien berufen, welches er auf scgensvolle Weise verwaltete, bis
zu seinem Tode, der um das Jahr 60^ erfolgte. Zu seinem Nach-
folger im crzbischöstichen Amte hatte er seinen Bruder Isidorus.
Fulgcntius war zuerst Bischof zu Astigis. In seinen zwei letzten
Lebensjahren soll er das bischöfliche Amt zu Carthagena verwaltet
haben, und auch daselbst gestorben seyn. Florentina widmete sich
dem jungfräulichen Stande, ward Vorsteherin einer Genossenschaft
Gott geweihter Jungfrauen, und starb im Rufe großer Heiligkeit.
Isidorus war der jüngste Sohn des Severinus. Die erste Er-
ziehung genoß Isidorus im Hause seiner Eltern. Darauf wurde er
zur Erlernung der Wissenschaften nach Sevilla geschickt, und da der
Aufsicht und Leitung seines Bruders, Leander, übergeben. Der
Knabe ertrug anfänglich sehr schwer den strengen Ernst des Bruders
und seiner Lehrer, mißtraute seinen Kräften, ward des Lerncns über-
drüssig, und lief davon. Durch Laufen ermattet, setzte er sich auf
den Rand der Einfassung eines Ziehbrunnens. Da ward er auf-
merksam auf einen Stein, der verschiedene Löcher, und auf ein Holz,
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 2
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 2
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 982
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen