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118 Der heilige Magnus, Abt.
freudenvoll zurück, übergab dem Magnus die königlichen Geschenke,
und ertheilte ihm die Erlaubniß, ein Kloster daselbst zu errichten.
Sobald Theodor, der sich noch in Kcmptcn aushielt, vernommen,
daß sein Freund Magnus sich an dem von dem Himmel bestimmten
Orte angesiedelt habe, eilte er ihn zu besuchen. Nichts war über
die Freude, mit welcher die zwei Freunde eindcr begegneten. Thrä-
nen standen in ihren Augen, und zärtliche Umarmungen waren der
Ausdruck ihrer mit Wonne erfüllten Herzen. Theodor erzählte sei-
nem Freunde, wie viel Ungemach cr bereits von den Bewohnern
des Illergaues erlitten, und wie er dessen ungeachtet eine Kirche
an der Iller erbaut hätte, welche cr auf seine Fürsprache von dem
Bischof Wiktrcp zu Ehren der heiligen Maria eingeweiht zu werden
wünsche.
Magnus, der sich's zur Pflicht machte, seinem Freunde gefällig
zu seyn, begab sich sogleich mit ihm nach Epsach, und trug
dem heiligen Bischof die Bitte Theodors vor. Wiktrep bewilligte
zwar solche; aber doch wollte er zuvor den Magnus, der schon Dia:
kon war, zum Priester weihen. Der Heilige weigerte sich dieser
Erhebung, weil cr sich seiner Sünden wegen derselben unwürdig ach-
tete; doch da der Bischof auf seinem Vorhaben verharrte, ergab er
sich aus Gehorsam, worauf ein ungewöhnlicher Glanz sein Haupt
umstrahlte. Der Bischof, darüber erstaunt, umarmte den Magnus,
und sprach über ihn, und über den Ort seines Aufenthaltes die se-
gensrcichestcn Wünsche aus. Alsdann reiste Wiktrcp mit Magnus
und Theodor nach Kempten, und weihte die besagte Kirche, wobei
er selbst, und auf seinen Befehl Magnus das häufig anwesende Volk
durch salbungsvolle Reden zum christlichen Wandel ermunterten.
Nach zwei Tagen segnete er nochmals dasselbe, und kehrte mit Mag-
nus wieder zurück.
Nachdem der heilige Magnus, als neugcwcihter Priester, an
den Mischen Alpen wieder angelangt war, widmete er sich ganz dem
apostolischen Amte, verkündigte den umliegenden Völkern das Evan-
gelium mit Eifer und Segen, war unermüdet mit Bekehrung dersel:
den beschäftigt, und zeigte sich rastlos im Predigen, in Austhcilung
der heiligen Sakramente, und was immer derlei apostolische Arbeiten
sind. Gott verlieh ihm dazu noch die Gabe der Wunder, und durch
ihn erhielten die Blinden das Augenlicht, die Tauben das Gehör,
die Lahmen die geraden Glieder, und die Teufel wurden ausgctrie-
ben. Neben den apostolischen Arbeiten war Magnus auch für den
zeitlichen Unterhalt der Bewohner derselben Gegend besorgt. Er
untersuchte daher die ganze Umgegend, zu welcher Anbauung sie ge-
eignet wäre, machte mehrere Plätze urbar, baute für sich und seine
Brüder kleine Wohnungen, gründete das nachmals unter seinem Na-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 2
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 2
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 982
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen