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Am 8. August. 381
Passau werden, ein Kloster bauen, und daselbst seine letzte Stunde
erwarten. Adalbero erklärte sich zum künftigen Bischof in Würz-
bing, und Gebhard zum Erzbischofc in Salzburg. Jeder wollte
ebenfalls ein Kloster bauen, und in demselben sein Leben beschließen.
Der Erfolg zeigte, daß diese Vorhersagungen nicht ohne höhere Ein:
gebung geschehen seycn. Altmann ward Bischof zu Passau, stiftete
das Kloster Gottwich (Gö'ttweig) und mehrere andere, — Adalbero
Bischof zu Würzburg, und errichtete das Kloster Lambach, Gcbhard
Erzbischof zu Salzburg, und gründete das Stift Admont.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde der selige Alt:
mann Kanonikus zu Paderborn, wo er durch mehrere Jahre den
Schulen mit großem Eifer vorstand, darauf Domdcchant zu Aachen,
und zugleich auch Hofkaplan bei dem Kaiser Heinrich I I I . Nach
dem Tode Heinrichs, der im Jahre 1<17>(i erfolgte, kam er mit dcr
verwittweten Kaiserin Agnes, die ihm großes Vertrauen schenkte,
nach Passall.
Im November des Jahrs 1064 unternahm er mit vielen An-
dern, Geistlichen und Weltlichen, hohen und niedern Standes, eine
Wallfahrt nach Palästina, wo er mit großes Andacht die heiligen
Orte besuchte, die der meuschgewordcne Sohn Gottes durch seine
Gegenwart geheiligct hat. Di? frommen Pilger hatten sehr große
Drangsale von den Ungläubigen zu erdulden. Won 7000 sollen
inir 20NN nach Deutschland wieder zurückgekehrt, die andern alle
gestorben, oder auf andere Weise um das Leben gekommen seyn.
Altmann war von der Wallfahrt noch nicht zurückgekehrt, als
Egilbert, der Bischof von Passau, am 2^. Mai 1065> starb. Die
Kaiserin Agnes und die Vornehmsten des Landes, bestimmten den
Altmann zu dessen Nachfolger. Die Priestcrschaft und das gläubige
Volk jubelten über die Erhebung des frommen Mannes, den sie für
den würdigsten hielten. Sogleich wurden einige der Angesehensten
nach Panonien ihm entgegen geschickt mit Ring und Stab, den
Zeichen der bischöflichen Würde. Als er zu Passau ankam, wurde
er unter den lautesten Frcudensbezeugungen empfangen, und bald
darauf von dem salzburgischen Erzbischosc Gebhard zum Bischof ge-
weiht. Seine Wahl wurde durch seinen apostolischen Eifer, und
durch die Heiligkeit seines Wandels auf die herrlichste Weise ge-
rechtfertiget.
Vor Allem war der selige Altmann darauf bedacht, die ver-
fallene Kirchcnzucht wieder herzustellen, und deßhalb das gemein:
schaftliche Leben dcr Geistlichen, aus dessen Vernachlässigung so viele
sittliche Unordnung entsprungen war, wieder einzuführen. Sein Ei-
fer brachte schon im Jahre 1072 die regulirten Chorherrnstifte zu
St. Nikola bei Passau, und zu Göttweig in Nicderö'sterreich, zu
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 2
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 2
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 982
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen