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694 Der heilige Pius V., Papst.
adeligen, aber verarmten Familie der Gislcin entsprossen, und hatte
in der Taufe dcn Namen Michael erhalten. Mit einem freundli-
chen, sittsamen und gelehrigen Herzen begabt, nahm der Knabe an
Weisheit und Alter zu, und frühe erwachte in diesem jungen Her:
zen die Sehnsucht nach der ewiqen Heimath. Eine inmq zarte und
liebevolle Andacht zur hochgcbenedeiten Mutter des Erlösers war ein
Grundzug seines edlen Gemüthes, der sein ganzes 5!ebcn verklärte.
Ihrem mütterlichen Schutz verdankte er die Erfüllung seines heiße-
sten Wunsches, dem Herrn einst als Priester zu dienen, welchen seine
Eltern wegen iyver großen Dinft>gke,t nicht zu erfüllen vermochten;
und da er die Wirkungen ihrer mächtigen Fürbitte nicht bloß in
Hinsicht seines eigenen Heils, sondern auch in den größten Bedräng:
niffen der Christenheit oft erfahren hatte, schaltete er als Papst die
Worte: „Du Hilse der Christen!<- in die Litanei der heiligen Got:
tesgebarcrin ein.
Schon hatte Michael das zwölfte Jahr erreicht, und semc EI:
tern hatten dcn tief Betrübten bereits zu einem Handwerk bestimmt:
als zwei fromme Priester aus dem Predigerordcn, die durch Bosco
reisten, und einige Tage daselbst sich aufhielte», angezogen von der
freundlichen Gemüthsart, dn Frömmigkeit und frühen Weisheit des
Knaben zu seiner innigsten Freude, ihn m,t Einwilligung der Eltern
mit sich nach Voghera führten, woselbst er, unterstützt von dem
Predigerorden, studierte, und bald darauf in denselben Orden trat.
Hohe Bewunderung erregte bald der feste Tugcndcifer des gelehrten
geistlichen Jünglings, seine tiefe Demuth und seine strengen Buß-
werke , zumal da seine anziehende Lieblichkeit und Sanftmut!), die
der ächten Tugend so unverkennbar eigen sind, alle seine Handlun-
gen wunderbar schmückten. Diese innige Sanstmuth bei seinem tie-
fen Gemüthe und so außerordentlichen Tugenden war auch vorzüg-
lich die Ursache, daß er in verschiedenen Klöstern des Ordens als
Vorgesetzter ernannt ward. Wunderbar wirkte seine Gegenwart.
Die Glut seines heiligen Eifers ergriff selbst die ^auestcn seiner Brü:
i» der Demut!» dc>> ü^'ieriui'en Bebens, ,ils in der hüch-
;u !x>r>i!'n'>,. Pius V. da^eqc», welä'er in ler N >^>e der
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l,eser ,^t-!,u!i>» ^i dc,vahrcn, sondern dieselbe» mitten im Dnuigc der
r>»lsm,gc>! Geschäfte zu uolleoden.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Volume 2
- Title
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Subtitle
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Volume
- 2
- Author
- Anton Mätzler
- Publisher
- Landshut Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 1840
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.8 x 16.9 cm
- Pages
- 982
- Keywords
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen