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Nur an dem westlichen Ende des Feldes, wo die Mächtig-
keit 18^ beträgt, ist die Tngdecke so schwach, daß man die Ge-
wiluMng der Kohlen durch Tagban vorteilhaft findet. Es wird
zu dem Ende von dem Förderstollen bis zu dem schon abgebau-
ten Felde aufwärts eine so große Breite, des abzubauenden Feldes
abgeräumt, daß man den Abraum noch in der Pinge des vori-
gen, Abbaues uutcrdriugen kann, wodurch man einen freien Koh-
lenpfeiler uon 5—19° Breite erhält, neben dem man ein Steig-
ort in der ganzen Mächtigkeit treibt, und von diesem aus den
Pfeiler gegen das abgebaute Feld hin verhaut', beim Abbaue
dieser Pfeiler werden dieselben bloß nnterschrämmt, worauf die
größten Massen von selbst hercingehcn.
' Der unterirdische Abbau wird a„f folgende Art geführt:
Vom Förderstollcn werden Diagonalstrccken aufwärts geführt,
früher in ungleicher Entfernung, jetzt von 10 zu :0 Lachter; in
die so gebildeten Abbanfelder werden streichende Straßen uon 5 —
6^ Weite, je nach der Festigkeit der Kohlen, getrieben, in welchen
die ganze Mächtigkeil bis zu dem Alannschicfer im Dache heraus-
genommen wird, und die zwischen sich Kohlen Pfeiler von 9—l2^
Breite lassen.
-. Ist man an's Ende des Abliaufeldes gelangt, so wird zuerst
des Pfeiler dnrchörtert, wobei man l,' „/ Kohle in der Firste zu-
rücklaßt, und zur Sichenwa. einige Stämpel setzt; in derselben
Hphe (4—c?) nimmt man nun den Pfeiler in seiner ganzen Breite
IN''Angriff, und fängt an, ihn heimwärts hcranszuraubcu. Wenn
man damit hinreichend weit, bei 6^, vorgerückt ist, so werden
neue Stämpel gesetzt, die hintern herausgerissen, die zuerst ge-
lassene Kohle nachgenomnien, und dadurch dcrAlamischicfer frei-
gemacht, welcher meist von selbst hcrcingeht, oder höchstens an
den" Almen abgeschlitzt zu werden braucht, und dann weggeräumt
wird. Ist das Dach einmahl freigemacht, so geht es gewöhnlich
sehr bald herein, jedoch erfolgt der Vrnch nie plötzlich, und kün«
digt sich immer früher durch starkes Krachen an, so daß den
Arbeitern immer Zeit genug bleibt, sich zu flüchten, und mir selten
erfolgt er so schnell, daß.maii den herangegangenen Alaimschie-
fer nicht mehr gän^ wegräüMn tann, und theilweift verloren
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Title
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Subtitle
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Author
- Professor Tunner
- Publisher
- Andreas Leykam'schen Erben
- Location
- Vordernberg
- Date
- 1841
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 18.75 x 29.69 cm
- Pages
- 280
- Keywords
- Bergbau, Bergwerk
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen