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decklmg oft gegen !5>—20° stark ist, so niuß der bei weitem größte
Theil des Flötzcs unterirdisch abgebaut werden. Bei der unge-
wöhnlichen Mächtigkeit ist es nicht wohl möglich, die ganze Mäch-
tigkeit auf die schon dargestellte Art abzubauen, obwohl dieß
vielleicht sonst d '^s beste wäre, indem der Druck in den unter-
sten Stößen zu groß und die Albeil zu gefahrlich wäre, wogegen
die Verwahrung zu kostspielig ausfiele; ein weiterer Ucbelstaub
wäre die lauge Förderung über den Vcrbruch von den obersten
Stößen; denn angenommen, daß die Mächtigkeit ^0° betrage,
und die Stöße unter eiuem Winkel von etwa 25" geführt wür«
den, indem die natürliche Böschung des Thons über den Kohlen,
wie aus alten Verbrühen zu ersehen ist, selbst nicht über 50—35°
beträgt, so würde die flache Lange vom obersten Stoße bis auf
die Sohle der Abbaustraße, wo man erst eine ordentliche Förde-
rung einrichten kann, nahe 24 Lachter betragen.
Endlich würde auch bei einer fchr bedeutenden Kohlenge-
winnung der Abbau zu längsam vorrücken, wodurch einerseits
die Verwahrung der Abbaura'ume und Wiedergewinnung der
dazu verwendeten Zimmerung sehr erschwert würde, und andererseits
auch bei der großen Teufe, um welche die Oberstäche der ver-
, hältnißmäßig kleinen Abbaufclder nachsitzen müßte, immer Pin-
gen entstehen würden, die erst nach Verlauf vieler Jahre sich
wieder in culturfähigcm Boden ausgleichen könnten. — Um sich
darum doch die Vortheile des angeführten Abbaues möglichst zu
Nutzen zu machen, könnle man sich die ganze Mächtigkeit in
Etagen von vielleicht 2—Z Lachter oder vielleicht an manchen
Puncten bis zu 5 Lachtern theilen / und )ede solche für sich nach
der für Fohncdorf gegebenen Art abbauen, indem man mit der
obersten anfinge, und zur zweiten erst zurückkehrt, wenn sich der
Verbruch wieder festgefetzt hat, was I,ier nach den in mehreren
Verbrüchen vorliegenden Erfahrungen schon etwa binnen 10 Jah-
ren der Fall ist. Eine Selbstentzündung, welche von diesem Ab-
baue in Etagen etwa «brachen könnte, ist aber nach allen vor-
liegenden Erfahrungen hier durchaus nicht zu befürchten. Man
könnte hierbei allenfalls auch die in dem Flöhe vorkommenden
Letten- und Lehmlagen als Anhalten zur Unterteilung der Mäch-
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Title
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Subtitle
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Author
- Professor Tunner
- Publisher
- Andreas Leykam'schen Erben
- Location
- Vordernberg
- Date
- 1841
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 18.75 x 29.69 cm
- Pages
- 280
- Keywords
- Bergbau, Bergwerk
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen