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Kohlenlage getriebenen Aufbrüchen will man die bei < Klafter
mächtig zurückgelassenen Kohlen in der Firste zuerst bis an da«
Dach herausnehmen, so daß die Aufbrüche und correspondiren-
den Querschläge in Eines übergehen, und dann diesen ganzen
Raum mit Versatz ausfüllen, den man Übertags sich verschaf-
fen und durch die Aufbrüche einstürzen will. Ist der frühere
Aufbruch velsetzt, so will man neben einen neuen Aufbruch und
Querschlag treiben, die Kohlen in der Firste des Aufbruches
wieder nachnehmen, den Aufbruch versetzen, u. s. f. einen dritten,
vierten Aufbruch betreiben, bis der ganze Pfeiler von >ü Pachtern
Breite so abgebaut ist. Was vortheilhafter sey, sich in diesen
Aufbrüchen gegen den neben liegenden Versatz durch Zimmerung,
Nersatzmaucrn oder stehen gelassene Kohlenpfeilei zu sichern,
will man erst durch Erfahrung ermitteln; es läßt sich aber wohl
im Voraus sagen, daß man nur zu dem letzten Mittel greifen
kann; denn eine Zimmerung ist bei der Mächtigkeit von 6 Lach-
tern ganz unausführbar, und Verfatzmauern gegen den Werth
der Kohlen viel zu kostspielig, man wird also ohne Zweifel zu
einem Pfeilerbane übergehen, und lieber einen großen Theil der
Kohlen verloren geben, um den übrigen wohlfeiler zu gewinnen,
in so ferne man überhaupt bei ortsmäßigem Betriebe eine wohl-
feile Gewinnung erzielen kann; das Versehen der Aufbrüche
aber, welches an und für sich wegen Herocischaffung des Versatzes
kostspielig wäre, und nur zur Folge hätte, daß man die strei-
chenden Strecken bei den versetzten Aufbrüchen in Zimmerling
halten müßte, ganz aufgeben. Auch hier würde sich der für
Fohnsdorf vorgeschlagene Abbau sehr gut anwenden lassen, und
man könnte dann die schon ein Mahl hergestellten 10 Lachter
breiten Pfeiler gleich als Abbanfelder behandeln.
Beim Abbaue der 5 Lachter breiten Pfeiler im Veitsberger
Kohlenbaue geht man auf folgende Art vor: Vom Stollen aus wird
zuerst der Pfeiler auf 4—5< Höhe seiner ganzen Breite unterhauen,
und einstweilen zur Sicherung unterbolzt, wobei man immer an der
rückwärts liegenden Ecke des Pfeilers beginnt, so daß der Ab-
bau des Pfeilers die in neben stehender Figui angedeutete firsten-
mäßige Gestalt bekommt. Ist man mit dem Unterhalten weit ge-
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Title
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Subtitle
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Author
- Professor Tunner
- Publisher
- Andreas Leykam'schen Erben
- Location
- Vordernberg
- Date
- 1841
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 18.75 x 29.69 cm
- Pages
- 280
- Keywords
- Bergbau, Bergwerk
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen