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deren Mächtigkeit sehr verschieden ist, oft bis zu 1W Klafter
und darüber anwächst, mit Uebergchung der unbedeutenderen aber
am gewöhnlichsten zwischeu 2N und 4N Klafter beträgt, und sie
sind zugleich der geognostische Ort für die in dieser Bildung
vortommenden Eisensteinniedlrlagen; denn von allen im Vorher-
gehenden aufgezählten Bergbauen ist nicht Ein bedeutender, der
von denselben entfernt vorkömmt, sondern sie sind entweder ganz
von den Kaltlagcrn eingeschloffen, oder befinden sich an deren
Begränznng mit dem Schiefergebirgc vorzüglich im Liegende,,
derselben, und nur geringere Eisensteinablagernngen mit ge-
wöhnlich magnetischen Erzen sind ganz im Schiefergebirge be-
findlich. Aber einerseits sind nicht alle Kalkloger erzführend, und
andererseits, die es sind, bleiben es nicht in ihrer ganzen Er-»
strcckung, weder nach der Richtung des Streichens, noch nach
dem Verflachen,
In ersterer Beziehung kann man sagen, daß vorzugsweise
nur die obern, der Grauwacke näher gelegenen Kalklager edel
zu seyn pflegen, denn von dieser weit entfernt ist keiner der vor»
züglichern Baue dieser Formation, und nicht unwahrscheinlich
wird eben durch dieses Verhalten die nahe 15 deutsche Meilen
betragende Iugesrichtung bestimmt, da man von den einzelnen
erzführenden Kalklagern keines so weit verfolgen kann, das pri-
mitive Schieferterrain mit mehreren andern unbauwürdigen oder
ganz tauben Kalklagern aber noch weit zurück bis in's Ennsthal
sich erstreckt. In letzterer Beziehung läßt sich rücksichtlich de« Erz<
adets im Streichen nul anführen, daß jene Stellen der erzfüh-
renden Kalklager, die am Tage als feste, schroffe Felsen oder
mit ausgezeichneter Schichtung erscheinen, selten die Hülle von
Erzen sind, und noch weniger jene, die unter höhere Gebirgs-
rücken taucheu; eben so erstreckt sich der Adel nach dem Verflachen
nieder bekanntlich nie weit von der Oberfläche, indem die Braun-
erze in der Teufe in Weißerze übergehen, und diese sich dann
bald in Rohwand oder Kalk ganz verlieren. Ueberhanpt aber
sind die Veitaubungen der Weißerze in Nohwand und Kalkstein
fast ohne alle Regel, nnd dieselben in geringen Abstän-
den von der Oberfläche nicht sehr zu fürchten,
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Title
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Subtitle
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Author
- Professor Tunner
- Publisher
- Andreas Leykam'schen Erben
- Location
- Vordernberg
- Date
- 1841
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 18.75 x 29.69 cm
- Pages
- 280
- Keywords
- Bergbau, Bergwerk
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen