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Intermedia Version 3.0 wurde anfangs kommerziell vertrieben. Aber diese Version lief nur unter A/UX auf
dem Macintosh (Woodhead, 1991, 181ff.). Da dieses System nicht sehr häufig eingesetzt wurde, fand Inter-
media leider keine große Verbreitung (Nielsen, 1995, 51). Erfolgreiche kommerzielle Systeme sind aus die-
sen historischen Prototypen also nicht geworden.
Erst Guide (1986) von OWL (Office Workstations Limited) ist das erste kommerziell erfolgreiche Hyper-
textsystem. Peter Brown hatte es bereits 1982 in England an der University of Kent begonnen. Nielsen
meinte (1990, 42; 1995, 54ff.), dass Guide den Übergang von einem exotischen Forschungsprojekt zu einer
„Realen-Welt“- Anwendung markiere. Guide wurde von OWL zunächst für den Macintosh, später auch für
PCs entwickelt. Es orientiert sich am strengsten von allen Systemen am Dokument. Guide stellt Textseiten
zur Verfügung, auf denen Textstellen als Verknüpfungen mit unterschiedlicher Bedeutung markiert werden
können. Über den Textstellen nimmt der Cursor unterschiedliche Gestalt an und teilt den Benutzer/innen so
die Existenz von Verknüpfungen mit. Guide kennt drei Arten von Verknüpfungen: Springen zu einer ande-
ren Stelle im selben oder in einem anderen Dokument, Öffnen eines Notizfensters oder -dialogs über dem
aktuellen Text sowie Ersetzen von Text durch kürzeren oder längeren Text (Auffalten, Einfalten). In Versi-
on 2 wurde eine Skriptsprache für den Zugriff auf Bildplattenspieler eingebaut.
1987 erschien Bill Atkinsons HyperCard. Schon vorher gab es gespannte Erwartungen. Conklin (1987) gab
in seinem historischen Überblick über Hypertext-Systeme sogar das Gerücht weiter: „As this article goes to
press, there is news that Apple will soon have its own hypertext system, called HyperCards“ (S. 32). Man
darf wohl mit Recht behaupten, dass keine andere Software, schon gar keine andere Programmierumge-
bung, einen derart bedeutsamen Einfluss auf den Einsatz von Computern gehabt hat wie HyperCard. In der
Literatur speziell zu Hypertext wird die historische Bedeutung von HyperCard immer wieder betont, ob-
wohl Landow (1992a) sicher Recht hat, wenn er HyperCard und Guide nur als „first approximations of hy-
pertext“ bezeichnet, da die eigentlichen Merkmale von Hypertext wie die Links in Form von durchsichtigen
Schaltflächen (Bedienknöpfen) über den Text gelegt werden mussten. 1989 realisierte David Jonassen in
HyperCard eine Hypertext-Umgebung über das Thema Hypertext.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Title
- L3T
- Subtitle
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Editor
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Publisher
- epubli GmbH
- Location
- Berlin
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 594
- Keywords
- L3T, online
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569