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Bei der Realisierung von Informationssystemen sind Standards allgemein von großer Bedeutung. Standards
im Bereich der Informationssysteme beschreiben, wie Informationssysteme realisiert werden und insbeson-
dere welche Daten in welcher Form zwischen Informationssystemen ausgetauscht werden. Das Ziel von
Standards ist es, eine Kompatibilität, das heißt das Miteinanderfunktionieren, von verschiedenen Systemen
und den Austausch von Daten zwischen Systemen verschiedener Anbieter sicher zu stellen. Dazu müssen
sie von Herstellern bei der Realisierung von Informationssystemen genutzt werden. Standards werden im
Rahmen eines Standardisierungsprozesses definiert. Standards und die auf deren Einhaltung basierende In-
teroperabilität von Systemen sind im Interesse der Systemnutzenden, denn sie reduziert die Abhängigkeit
von einzelnen Herstellern, aber auch im Interesse der Anbieter, denn sie ermöglichen einen freien Handel
der Systeme ohne zusätzliche Anpassungskosten.
Der Prozess der Standardisierung ist in der Regel ein Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen In-
teressensgruppen. Sehr häufig wird der Prozess von der Industrie unter Einbezug von Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern und Nutzerinnen und Nutzern vorangetrieben. Erfolgt die Standardisierung durch ein
nationales oder internationales anerkanntes Verfahren, z.B. unter Leitung des Deutschen Instituts für Nor-
mung (DIN), spricht man auch von Normen im Gegensatz zu Industriestandards. Standards haben nur dann
eine rechtliche Verbindlichkeit, wenn in Gesetzen oder Verordnung ihre Einhaltung verlangt wird, was in
gesellschaftlich relevanten Feldern häufig geschieht (Arnold et al., 2013).
Die bedeutendsten Standardisierungsgremien, die Normen für Informationssysteme für Lehren und Lernen
festschreiben, sind (Heddergott, 2006):
IMS Global Learning Consortium: Das IMS Global Learning Consortium ist ein internationaler Zu-
sammenschluss von Hochschulen, von Verlagen, vor allem aber von Unternehmen, die Informati-
onssysteme für Lehren und Lernen anbieten.
IEEE Learning Technology Standards Committee: Das IEEE LTSC ist eine Gruppe innerhalb der
IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers), dem größten mitgliedergetriebenen Zusam-
menschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Praktikerinnen und Praktikern im
IT-Bereich. Seine Aufgabe ist es, international anerkannte technische Standards zu Lehr- und Lern-
technologien zu definieren.
ISO/IEC: Die International Electrotechnical Commission (IEC) ist eine internationale Normungsor-
ganisation zur Definition von Normen im Bereich Elektrotechnik und Elektronik. Sie arbeitet in vie-
len Fällen eng mit der der International Organization for Standardization (ISO), der weltgrößten
Standardisierungsorganisation, zusammen und veröffentlich Normen gemeinsam mit der ISO.
Advanced distributed Learning Initiative (ADL, 2013): ADL ist eine Initiative des US Verteidi-
gungsministeriums (Department of Defense). Ihre zentrale Aufgabe besteht darin, Standards zu
identifizieren, zu empfehlen und deren Entwicklung in der Industrie und anderen Standardisierungs-
gremien zu befördern. Insofern arbeitet ADL eng mit den anderen genannten Gremien zusammen.
Im Bereich Lernen und Lehren sind verschiedene Standards relevant, die in Abbildung 1 dargestellt sind
und nachfolgend beschrieben werden.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Title
- L3T
- Subtitle
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Editor
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Publisher
- epubli GmbH
- Location
- Berlin
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 594
- Keywords
- L3T, online
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569