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In der Praxis hat sich herausgestellt, dass die Auszeichnung von Lernressourcen mittels Metadaten nach
dem LOM-Standard nur mit Einschränkungen geschieht. Autorinnen und Autoren von Lernressourcen sind
keine Spezialistinnen bzw. Spezialisten in der Erstellung von Metadaten, wie es beispielsweise Bibliotheka-
rinnen und Bibliothekare sind, und ein Anreiz für die Erstellung von umfangreichen Metadaten ist oftmals
nicht gegeben. LOM selbst hat sich einerseits als zu umfangreich herausgestellt, viele Attribute werden
nicht gefüllt (Ochoa et al., 2011), andererseits wird aber die Aussagefähigkeit insbesondere hinsichtlich der
didaktischen Merkmale als zu gering eingeschätzt (Arnold et al., 2003).
Um mit diesen Herausforderungen umzugehen, wurden vermehrt anwendungsspezifische LOM-Profile
definiert, in denen eine Organisation definiert, bei welchen Attributen es sich um Pflichtfelder handelt, wie
die Attribute zu verwenden sind oder welche Werte für einzelne Attribute verwendet werden können. Alter-
nativ zum LOM-Standard wird, unter anderem aufgrund dessen Komplexität, häufig auch der Dublin Core
Standard (Dublin Core, 2012) zur Beschreibung von Lehr-/Lernressourcen genutzt. Dublin Core dient all-
gemein zur Beschreibung von digitalen Objekten und wird vielfach von digitalen Bibliotheken verwendet.
Es umfasst nur 15 Kernelemente, die um speziellere Elemente erweitert werden können.
Nicht nur für Metadaten zur Beschreibung von Lehr- und Lernressourcen sind Standards notwendig, son-
dern auch für die technische Repräsentation der Lehr- und Lernressourcen. Ohne die Definition und Einhal-
tung solcher Standards ist es nur eingeschränkt möglich, Ressourcen mit einem Autorensystem zu erstellen
und über verschiedene Lernmanagementsysteme den Lernenden zur Verfügung zu stellen bzw. Ressourcen
in verschiedenen Informationssystemen für Lehren und Lernen zu verwenden.
Das Sharable Content Object Reference Model (SCORM) ist eine Sammlung von Standards zur Beschrei-
bung von web-basierten Lehr- und Lernressourcen, also solchen Ressourcen, die den Lernenden im Web in
der Regel über Lernmanagementsysteme zur Verfügung gestellt werden. Diese Sammlung wurde von der
Advanced Distributed Learning Initiative veröffentlicht. Aktuell liegt der Standard in der Version 2004 vor
(ADL, 2004); in Informationssystemen häufig realisiert ist zumeist die Version 1.2 (ADL, 2002).
SCORM besteht, wie in Abbildung 4 gezeigt, aus unterschiedlichen Teilen. Teil I gibt einen Überblick über
den Standard und erläutert die Verwendung der anderen Teile. Teil II, das Content Aggregation Model
(CAM), spezifiziert das Datenmodell (basierend auf XML) (#webtech), in welchem die Ressourcen zu er-
stellen, zu strukturieren, zusammenzufassen und mit Metadaten zu beschreiben sind. Als Metadatenformat
wird wiederum LOM verwendet. Eine Lernressource nach SCORM kann letztendlich als gepackte Datei
(ZIP-Datei) gespeichert und so zwischen verschiedenen Informationssystemen ausgetauscht werden.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Title
- L3T
- Subtitle
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Editor
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Publisher
- epubli GmbH
- Location
- Berlin
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 594
- Keywords
- L3T, online
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569