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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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153 Sogenannte ‚Massive Open Online Courses‘ (siehe auch Kapitel #offeneslernen) haben – wie wenige Trends zuvor – innerhalb kurzer Zeit große Aufmerksamkeit errungen. Darunter werden frei zugängliche Online-Kurse verstanden, an denen sich sehr viele Lernende beteiligen können, und die häufig mit multi- medialen Inhalten angeboten werden. Die Anzahl der Teilnehmer/innen eines Kurses variiert je nach Popu- larität des Kurses und der Vortragenden von wenigen hunderten bis über hunderttausend (Carson & Schmidt, 2012). Die Kurse und Kursmaterialien sind dabei immer häufiger auf eigens entwickelten Infor- mationssystemen zugänglich. Sie sind im Vergleich zum LMS, dem E-Portfolio-System und der PLE we- sentlich einfacher gestrickt: Neben einer Kursadministration, einer Benutzer/innen-Verwaltung und sehr wenigen Kommunikationswerkzeugen gibt es ein enges Korsett, in dem Kursinhalte zur Verfügung gestellt werden können: Bei Coursera, eine der bekanntesten MOOC-Plattformen, wird zum Beispiel ein Kurs in sequentielle Lerneinheiten aufgeteilt, die meistens mittels Video nacheinander präsentiert werden. Die Län- ge der Aufnahmen ist dabei auf maximal 15 Minuten beschränkt. Nach jeder Lerneinheit gibt es eine Über- prüfung des Lernfortschritts, die in der Regel als Multiple-Choice-Test durchgeführt wird. Zum Schluss werden die Ergebnisse zusammengezählt und den Lernenden im Erfolgsfall ein Zertifikat überreicht. Diese Art von MOOCs inklusive der nötigen Systeme wird in der Literatur als xMOOC (Wedekind, 2013) be- zeichnet. xMOOCs sind an regulären Universitäten und Hochschulen besonders in den USA weit verbrei- tet. Das vorangestellte „x“ steht für das englische Wort „extension“. Es wurde zum ersten Mal von der Uni- versität Harvard verwendet, um die Online-Variante ihrer Kurse von den Originalkursen zu unterscheiden. xMOOCs werden derzeit meistens von Hochschulen und Universitäten in Einsatz genommen, wiewohl es auch vereinzelte Beispiele gibt, die von Privatpersonen oder Vereinen angeboten werden. Coursera, Uda- city, Class2Go und edX sind die größten xMOOC-Plattformen im angloamerikanischen Raum, während zum Beispiel iversity versucht, in D-A-CH Fuß zu fassen. Im Gegensatz zu den xMOOCs kennt man in der Literatur auch sogenannte cMOOCs. cMOOCs sind eher als Online-Workshops oder Online-Seminare anzusehen. Dabei werden den Kursteilnehmenden zu Beginn jeder Kurseinheit einige im Web frei verfügbare Ressourcen, wie Texte, Videos, Präsentationen, zur Verfü- gung gestellt oder auch Live-Online-Events veranstaltet. Die Teilnehmenden sind dann aufgefordert, selbst aktiv zu werden, indem sie weitere Ressourcen (Lernergebnisse) in Form von Blogbeiträgen, Tweets, Vide- os, Podcasts, etc. erstellen. Diese neu erstellten Inhalte sind für alle Teilnehmenden sichtbar und werden in der Regel von einem großen Anteil der Teilnehmenden kommentiert und diskutiert. Dadurch entsteht eine starke Vernetzung zwischen den Teilnehmer/innen selbst und den Teilnehmer/innen und deren Inhalten. Das Konzept der cMOOCs basiert auf dem Konnektivismus (siehe Kapitel #lerntheorien) und dieser ist der Ausgangspunkt von cMOOCs (Siemens, 2005), daher das vorangestellte „c“. Systemisch betrachtet, basiert dieses Konzept in der Regel stark auf der Verwendung von RSS-Technologien (siehe Kapitel #grundlagen), indem sämtliche Online-Beiträge entsprechend aggregiert und auf einer zentralen Plattform dargestellt wer- den. Für cMOOCs ist vor allem die Software von Stephen Downes gRSShopper bekannt, die technisch ge- sehen eine Website mit RSS-Aggregator und Benutzer/innen-Verwaltung darstellt. Beiden MOOC-Typen gemeinsam ist, dass die Lerneinheiten nach einem bestimmten Zeitplan veröffent- licht werden, also dass sie wirkliche Kursform haben. Die Teilnehmenden haben bis zu einer Deadline Zeit, eine Lerneinheit zu absolvieren, was zu mehr zeitlicher Flexibilität bei den Lernenden führt. MOOCs er- möglichen damit vielen Lernenden und Interessierten einen neuen Weg, über ihre geographischen Grenzen hinweg an einem Kurs teilzunehmen. Daher ist für die Teilnehmenden die räumliche Flexibilität auch gege- ben. Insbesondere bei xMOOCs ist der Ablauf jedoch sehr strikt nach dem Schema Input, Aufgabe, Test. Von konnektivistischen Ansätzen ist hier wenig zu erkennen beziehungsweise auch durch die typische hohe Anzahl der Teilnehmenden auch gar nicht möglich (Khalil & Ebner, 2013a). Ähnlich schaut es mit der Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden aus, die so gut wie nicht existiert (Khalil & Ebner, 2013b).
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Title
L3T
Subtitle
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Editor
Martin Ebner
Sandra Schön
Publisher
epubli GmbH
Location
Berlin
Date
2013
Language
German
License
CC BY-SA 3.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
594
Keywords
L3T, online
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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