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Für den immensen Erfolg von Suchmaschinen im digitalen Zeitalter gibt es mehrere Gründe. Zum Einen ist
dies auf die denkbar einfache Bedienung zurückzuführen. Auf der Startseite mit der Einfach-Suche steht
ein Suchfeld zur Verfügung, über das nach Eingabe eines Suchbegriffs der gesamte Index durchsucht wer-
den kann. Zum Anderen sorgen minimale Antwortzeiten und eine umfassende Trefferauflistung für einen
(subjektiven) Rechercheerfolg. Es ist wichtig zu wissen, dass der Suchmaschinen-Tycoon Google über Jah-
re hinweg einen Anteil von über 90 Prozent auf dem deutschen Suchmaschinenmarkt hat – in Frankreich
oder Spanien ist er noch höher – und damit faktisch vorgibt, was wir im Netz überhaupt finden können.
Suchergebnisse des Konkurrenten Yahoo werden im Übrigen seit August 2011 von Microsoft (Bing) zur
Verfügung gestellt. Bei wissenschaftlichen Informationsrecherchen mit Hilfe von Suchmaschinen ist jedoch
Vorsicht geboten:
Schätzungen und Untersuchungen zufolge ist der Teil des Internets, wie themenspezifische Daten-
banken oder Bibliothekskataloge, der nicht mit Hilfe von Suchmaschinen recherchierbar ist (eng-
lisch ‚invisible web’), 40- bis 500-mal größer als der sichtbare Teil des Web (englisch ‚visible web’,
Bergmann, 2001).
Art, Umfang, Struktur und Qualität der Datenmenge im Internet sind den Nutzerinnen und Nutzern
ebenso weitgehend unbekannt wie die linktopologischen Rankingverfahren, die für die vermeintli-
che Sortierung der Trefferliste nach Relevanz verantwortlich sind. Durch dieses Verfahren und das
in letzter Zeit oftmals vorkommende Index Spamming, bei dem sogenannte Suchmaschinenoptimie-
rer eine Webseite so verändern, dass diese in der Trefferliste eine vordere Platzierung erzielen, wird
den Internetnutzer/innen nicht selten eine Relevanz der gefundenen Dokumente vorgetäuscht, die ei-
ner näheren Prüfung in Bezug auf Inhalt und Authentizität nicht immer standhalten kann. Ergebnis-
se, die nicht auf der ersten Seite der Trefferliste stehen, werden meistens ausgesprochen selten ge-
sichtet.
Mangelhafte Trunkierungsmöglichkeiten (Suche nach Wortbestandteilen) sowie die Nichtberück-
sichtigung von Synonymen können die Suche im Internet erschweren.
Nicht unerwähnt bleiben sollte ein in den Informationswissenschaften bekanntes Phänomen (‚Serendipity’,
Hull et al., 2008), das Suchenden bei Google oder Yahoo sicherlich schon widerfahren ist: Im Zuge einer
Recherche stößt man unbeabsichtigt auf ein Informationsjuwel, einem äußerst interessanten Treffer, der
sich als glücklicher Zufall und überraschende Entdeckung zugleich von etwas ursprünglich nicht Gesuch-
tem erweist.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Title
- L3T
- Subtitle
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Editor
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Publisher
- epubli GmbH
- Location
- Berlin
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 594
- Keywords
- L3T, online
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569