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Gemeinsam ist vielen OER-Repositorien, dass sie zunächst einmal Materialsammlungen sind. Häufig rich-
ten sie sich primär an Lehrende, die Unterrichtsmaterialien suchen, teilen oder gemeinsam weiterentwi-
ckeln wollen. Zwar werden immer häufiger Foren, Kommentarfunktionen oder andere Kommunikations-
elemente integriert, oder es existieren externe Gruppen in sozialen Netzwerken, die oft von den Nutzenden
selbst ins Leben gerufen wurden. Doch welche Themen dort behandelt werden und wie hilfreich der Aus-
tausch ist, hängt vom Engagement der Einzelnen ab. OER-Repositorien können zwar von allen Interessier-
ten genutzt werden, Unterstützungs- oder Betreuungsangebote für Selbstlernende sind jedoch meist nicht
vorgesehen. Das bedeutet: Die Auswahl und gegebenenfalls die Kombination der genutzten Lernressourcen
liegen ebenso in der Hand des beziehungsweise der Lernenden wie die (autodidaktische) Gestaltung des
Lernprozesses, also Faktoren wie Motivation, Lerntempo und Kontrolle des Lernfortschritts.
Anders ist dies meist in Lernportalen und Lern-Communities, die beide unterschiedliche weitere Mög-
lichkeiten zur Unterstützung von Selbstlernprozessen bieten. So geht es in Lern- und auch in Forschungs-
Communities explizit um den Aufbau, die Pflege und die Nutzung von Kontakten zu Gleichgesinnten (vgl.
e-teaching.org 2012, Art. Social Networking; dort findet sich auch eine Auswahl solcher Communities).
Damit wird eine „soziale Rahmung des Lernens“ (Kerres 2012, 21) unterstützt, die es bei ausschließlich au-
todidaktischem Lernen (zum Beispiel mit OER) nicht gibt. Soziale Komponenten können unter anderem
zur Aufrechterhaltung der Motivation beitragen, durch den sozialen Vergleich Wissenslücken bewusst ma-
chen oder multiple Perspektiven auf den Lerngegenstand eröffnen (ebenda).
Auch Lernportale können soziales Lernen und Gruppenbildung unterstützen oder an soziale Netzwerke
angebunden sein. Insbesondere aber dienen sie der Unterstützung und Strukturierung des eigenen Lernpro-
zesses. So ermöglichen sie es Lernenden beispielsweise, Lernobjekte – Video- oder Audiocasts, Blogs, Bil-
der, Dokumente und so weiter – zu sammeln, zu organisieren und mit eigenem Wissen anzureichern. Bei-
spiele für solche „Kurationsplattformen“ sind Learnist (http://learni.st), ScoopIt (http://scoop.it) oder Eds-
helf (http://edshelf.com). Werden an Hochschulen statt geschlossener Lernmanagementsysteme (vgl. dazu
das Kapitel #informationssysteme) Lernportale eingesetzt (zum Beispiel Drupal, http://www.drupal.de/), so
ermöglicht das den Lernenden und Lehrenden, sich ihre eigene persönliche Lernumgebung einzurichten
und zugleich mit einer Lerngruppe zusammenzuarbeiten, zum Beispiel dieselben Materialien, Werkzeuge
und Aufgabenstellungen nutzen zu können und ausgewählte Informationen mit den anderen zu teilen (vgl.
zu diesem Abschnitt Kerres 2012, 459ff.).
Eine feste Definition der Begriffe Lernportal und Lern-Community gibt es derzeit noch nicht; so werden
sie etwa im Bereich des Sprachenlernens – wie im Praxisbeispiel erläutert – etwas anders genutzt als oben
beschrieben (vgl. zum Sprachenlernen mit Technologien auch das Kapitel #fremdsprachen).
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Title
- L3T
- Subtitle
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Editor
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Publisher
- epubli GmbH
- Location
- Berlin
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 594
- Keywords
- L3T, online
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569