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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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544 Theoretisch basieren die didaktischen Ansätze für Online-Labore auf der handlungsorientierten Lern-Theorie bzw. der Aktivitätstheorie (Rogers & Freiberg, 1994). Praktisch werden experimentelle Fä- higkeiten, aber auch Fähigkeiten der Teamarbeit in virtuellen Räumen und bei der Kommunikation über verschiedenste Kanäle des Internets trainiert (Müller & Erbe, 2007). Prinzipiell kommen in Online-Laboren zwei pädagogische Szenarien zur Anwendung: kollaboratives Lernen, wenn das Experiment in Gruppenar- beit durchgeführt wird, und selbstgesteuertes Lernen, wenn die Laborexperimente in Einzelarbeit und ohne oder mit nur sehr wenig Unterstützung durch eine Instrukteurin oder einen Instrukteur durchgeführt werden (Geyken et al., 1998). Man kann sagen, dass das erste Szenario für die akademische beziehungsweise schu- lische Lernumgebung typisch ist. Insbesondere, wenn in Kleingruppen gearbeitet wird, ist das zweite Sze- nario eher für Lernumgebungen im Training und der Weiterbildung typisch, in denen die Lernenden voll im Berufsleben stehen und ihre Lernzeiten sowie -methoden sehr individuell sind. Beispiele für das erste Sze- nario sind Praxisberichte aus der universitären Ausbildung, für das zweite Szenario Berichte über industri- elle Trainings am Arbeitsplatz (zum Beispiel eine Weiterbildung zu den Grundlagen der Mechatronik; Bil- let, 2004; Rojko, 2009). Insgesamt existieren derzeit mehrere hundert Online-Labore (mit stark schwankender mittlerer Lebensdau- er). Auch die Anzahl der erfassten Fachgebiete ist relativ hoch. Die Frage, was die Qualität eines Online- Labors ausmacht, ist bisher nicht eindeutig beantwortet. Unstrittig sind aber folgende Kriterien: Universalität (Erreichbarkeit, Mehrsprachigkeit, Offenheit des Systems), Technologie (Sicherheit, Portierbarkeit, Kontrolle), Management (IT-Unterstützung, Nutzer/innen-Management zwischen verschiedenen Lernmanage- ment- und Lernorganisationssystemen) und Didaktik (Unterstützung unterschiedlicher Lernszenarien, Kollaboration, Kommunikation). In einer Umfrage, die von 2008 bis 2010 unter Lehrenden und Studierenden verschiedenster Hochschulen in Europa durchgeführt wurde, konnte festgestellt werden, dass für die Nutzung von Online-Laboren von beiden Gruppen die Nutzbarkeit mit verschiedensten Betriebssystemen als wichtigstes Kriterium angesehen wird. Für Studierende folgen: Nutzbarkeit mit allen Webbrowsern, Verzicht auf zusätzliche Plug-Ins. Für die Lehrenden sind nahtlose Einbindung der Online-Labore in die Hardwareumgebung und Sicherheit auf Platz zwei und drei. Fasst man die fünf Kriterien – Plattformportabilität, Webbrowser, Si- cherheit, Installation und nahtlose Einbindung – in einer Gruppe zusammen, dann gibt es zwischen Lehren- den und Studierenden nur in der Reihenfolge der Gewichtung Unterschiede (Garcia-Zubia et al., 2010). Ausgehend davon kann man eine Reihe von Online-Laboren für die Lehre als Beispiele „guter Praxis“ anführen (siehe Kasten „In der Praxis“). Dies ist jedoch nur eine kleine Auswahl von Initiativen und Netzwerken im Bereich der Hochschulbil- dung mit englisch- und deutschsprachigem Hintergrund. Daneben gibt es auch einige Projekte im sekundä- ren Bildungssektor wie Internet School Experimental System (iSES http://ises.info) und im Bereich der Fernuniversitäten wie die Open University UK bzw. die Universidad Nacional de Educación a Distancia in Spanien, die Online-Labore in der Fernlehre einsetzen. In den letzten Jahren hat sich eine weltweite Gemeinschaft von Entwickelnden und Anwendenden von On- line-Labor-Lösungen herausgebildet, die sich jährlich auf Konferenzen, Workshops und Sommerschulen trifft. Eine Trägerin dieser globalen Vernetzung ist die „International Association of Online Enginee- ring“ (IAOE, www.online-engineering.org). Im Juni 2010 wurde in Villach von Vertreterinnen und Vertretern des MIT, der FH Kärnten, der Univer- sity of Queensland und der University of Technology Sydney das „Global Online Laboratory Consorti- um“ (GOLC) gegründet (www.online-lab.org). Ziel dieses Konsortiums ist es, die Entwicklung und den Austausch von Laboren und Experimenten über einen Internetzugang zu fördern und Forschung in diesem Bereich zu intensivieren und weltweit zu koordinieren.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Title
L3T
Subtitle
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Editor
Martin Ebner
Sandra Schön
Publisher
epubli GmbH
Location
Berlin
Date
2013
Language
German
License
CC BY-SA 3.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
594
Keywords
L3T, online
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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