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167 | www.limina-graz.eu Ich verwende mehrfach in diesem Text als einfache Beispiele elektronische
Publikationen, den Kauf von Artikeln im Onlineversand sowie Social Me-
dia wie Facebook. Die Anwendbarkeit ist aber universell und real deutlich
weiter gefasst.
Ich möchte nun zunächst einige Begriffe so definieren, wie ich sie anwende.
̟ Daten: Das sind „Nutzinhalte“ oder Content, also etwa dieser Arti-
kel.
Ěź Metadaten 1: Daten, die diese Nutzinhalte beschreiben. Also be-
schreibend (Titel, Autor, Datum…), strukturell zuordnend (Hier-
archien, Taxonomien, Orte…) und administrativ (Einordnung,
Rechte…).
Ěź Metadaten 2: Einerseits Daten und Protokolle ĂĽber die Nutzung
(wann erstellt, wann/von wem abgerufen, wie lange wo verfĂĽg-
bar…), andererseits und zusätzlich dazu dynamische Verbindungen
zu anderen Daten mit MusterbezĂĽgen.
Ěź Metadaten 3: Daten ĂĽber die kollektive (Massen-) Nutzung von An-
geboten. Das sind Nutzung, Zustimmung und Ablehnung, Kom-
mentierung, Verweildauern, Re-Publikation etc.
Ěź MusterbezĂĽge: Das sind Relationen zu anderen Daten (und Meta
da-
ten) aufgrund von ähnlichen oder gegenteiligen Mustern in Daten
wie in Metadaten. Als Beispiel sei die bekannte Empfehlung weite-
rer Produkte bei Amazon genannt. Die Erkennung von Mustern fin-
det oft nicht auf Basis systematischer und vordefinierter kausaler
Planung statt. Vielmehr wird Big Data3 dafĂĽr genutzt, automatisch
Zusammenhänge bzw. Koinzidenzen zu erkennen, vielfach ohne für
die „menschliche“ Betrachtung ersichtliche und direkte Kausalität.
Musterbezüge können hoch dynamisch sein. Themenverwandte
Publikationen zu einem Artikel können beispielsweise laufend er-
scheinen oder geändert werden Und auch diese Dynamik kann als
Protokoll zu weiteren – oft ganz wesentlichen – Metadaten werden.
Ěź Profilierung: Das fĂĽgt eine weitere Metaebene hinzu. Daten, Nut-
zung, Nutzer und derlei BezĂĽge sind sehr unterschiedlich, mitunter
nur oberflächlich sehr verschieden, mitunter qualitativ. Profilie-
rung ist eine Art der Klassifizierung und Sammlung fĂĽr bestimm-
te Anwendungsfälle. So kommt es zu einer benutzerspezifischen
Zuordnung einer Vorliebe für Küchenutensilien und französische
Kochbücher beim Stöbern im Angebot von Amazon und in weiterer
Folge zu entsprechenden Angeboten.
Christian Ekhart | Big Data und Metadaten
3 Vgl. https://en.wikipedia.org/
wiki/Big_data.
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Volume 1:1
- Title
- Limina
- Subtitle
- Grazer theologische Perspektiven
- Volume
- 1:1
- Editor
- Karl Franzens University Graz
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- Size
- 21.4 x 30.1 cm
- Pages
- 236
- Categories
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven